Vom Engel der immer zu spät kam / von Claudia Wanierke, Kath. Pfarrort Stadtilm in Thüringen

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Krippenspiel „Vom Engel der immer zu spät kam“
Für 4 Personen und eine Stimme aus dem Off.
1. Szene
Maria und Josef sitzen mit dem Kind im Stall. Maria hat das Kind auf dem Arm.
Maria: Das war eine wunderbare Nacht. Ich glaubte schon, dass wir gar keine Herberge bekommen.
Josef: Gut, dass uns der Wirt diesen Stall angeboten hat. Es ist zwar nicht so schön, wie des Haus in Nazareth, aber wir haben ein Dach überm Kopf.
Maria: Daran ist nur der Kaiser Augustus und diese Volkszählung schuld. Doch Gott hat uns beschützt.
Josef: Nun kommt unser Jesus aus Betlehem. Der Stadt des großen Königs David. Als er hier lebte, war er ein Hirte.
Maria: So wie die, die vorhin da waren. Gott selbst sagt oft, dass er der Hirte seines Volkes sein will.
Josef: Ja. So wie wir es oft beten. Der Herr ist mein Hirte. Nichts wird mir fehlen.
Maria: Lass uns auf Gott vertrauen. Er ist mit uns. Doch jetzt will ich etwas schlafen. Die Nacht war lang.

2. Szene
Der Engel kommt zum Lager der Hirten. Doch keiner ist da.
Engel: Nanu. Hier sollten doch ganz viele Hirten sein. Und wo sind die anderen Engel? Wo ist Gabriel? Wir wollten doch allen die Frohe Nachricht bringen. Da habe ich mich schon 9 Monate darauf gefreut. Die haben ohne mich angefangen. Das ist so gemein.
Engel setzt sich betrübt in die Ecke. Aus dem Hintergrund kommt eine Stimme
Stimme: Das liegt daran, weil du nie pünktlich bist. Ich hoffe du lernst endlich daraus.
Engel: Das ist nicht fair. Ihr wisst doch, dass ich manchmal die Zeit vergesse. Ihr hättet mich auch mitnehmen können.
Engel bleibt enttäuscht und bockig zurück. Der Hirte betritt das Hirtenfeld.
Hirte: Nanu, wo sind denn alle hin. Keiner ist mehr bei unserem Schlafplatz. Nur die Hunde wachen über die Schafe. Hier stimmt was nicht.
Hirte geht suchend umher und findet den traurigen Engel.
Hirte: Hallo, wer bist du denn und warum bist du so traurig?
Engel: Ich bin ein Engel und habe den wichtigsten Moment meines Lebens verpasst.
Hirte: Und woher weißt du das? Du bist doch noch so jung? Da kann noch so viel passieren.
Engel: Nein. Das, was ich heute tun sollte, das gibt es nur einmal.
Hirte: Und was solltest du machen?
Engel: Ich sollte mit allen anderen das schönste Lied zur Ehre Gottes singen. Bei den Hirten. Nachdem Gabriel seinen wichtigen Text gesprochen hat.
Hirte: Was für ein Text?
Engel: Hör gut zu:
Fürchtet euch nicht.
Heute ist in Bethlehem der Retter geboren. Jesus.
Ihr findet ihn in einer Krippe.
In Windeln gewickelt.
Er bringt den Frieden.

Und dann haben Alle gesungen:
Ehre sei Gott in der Höhe.
Hirte: Ist das wahr?
Der Retter ist geboren?
Engel: Genau. Ja es ist wahr.
Hirte: Ich will ihn auch sehen. Kommst du mit?
Engel: Ja. Willst du mich denn mitnehmen?
Hirte: Klar. Ohne dich wüste ich doch nicht, was geschehen ist.
Sie kommen zu der schlafenden Familie.
Hirte: Sieh nur. Sie schlafen.
Engel: Nein, da, das Kind. Es schlägt die Augen auf und es lacht.
Stimme: Habt vertrauen. Gott kann schlimmen Schaden heilen. Seht nur. Der Heiland ist da.

Von Claudia Wanierke