Marias Maultier mault – Ein Krippenspiel
Rollen:
Herbergswirt
Frau des Wirts
Maultier
Joseph
Maria
1. Hirte
2. Hirte
3. Hirte
4. Hirte
5. Hirte
Leitschaf
1. Engel
2. Engel
Caspar
Melchior
Balthasar
Kamel 1
Kamel 2
1 Kind aus Bethlehem
2. Kind aus Bethlehem
1. Szene
[Joseph und Maria auf einem Maultier vor der Herberge]
Wirt: Ich habe leider kein Zimmer mehr für euch in der Herberge. Und Tiere sind hier sowieso nicht erlaubt.
Maria: Aber ich muss mich ausruhen.
Frau des Wirts: Ihr könnt diese Nacht in unserem Stall schlafen.
Maultier: Nein, nein, nein. Ich will nicht weiterlaufen. Keiner hat mir gesagt, dass eine schwangere Frau so schwer ist. Ich trete in einen unbefristeten Streik.
Joseph: Du bist ein braves Maultier. Du hast uns den ganzen Weg nach Bethlehem begleitet. Nun müssen wir nur noch über die Straße zu dem Stall.
Maria: Der Wirt hat gesagt, er hat keinen anderen Raum mehr für uns. Dabei wird das Kind bald zur Welt kommen.
[Sie betreten den Stall. Das Maultier frisst aus der Krippe.]
Maria: Du darfst aber nicht das ganze Stroh fressen. Ich muss meinen Sohn noch darauf legen können.
Maultier: Selbst mein Stroh macht mir dieses Wunderkind streitig.
Joseph: Ich werde ein Feuer anzünden.
Maultier: Ja, da kann ich meine kalten Hufe wärmen.
2. Szene
[Hirten auf dem Feld]
1. Hirte: Die Schafe sind heute so unruhig. Vielleicht ist ihnen zu kalt.
2. Hirte: Das glaube ich nicht. Aber es sind heute so viele Menschen an der Weide entlang gezogen.
3. Hirte: Wahrscheinlich kommen die alle wegen der Volkszählung nach Bethlehem.
4. Hirte: Ja, ich habe sogar eine hochschwangere Frau auf einem Maultier gesehen. Das war bestimmt eine anstrengende Reise für sie.
5. Hirte: Es ist aber auch eine komische Idee von Kaiser Augustus, diese Volkszählung ausgerechnet im Winter zu machen.
Leitschaf [kommt zu den Hirten]: Die anderen Schafe haben eben ein ganz helles Leuchten am Himmel gesehen. Sie fürchten sich.
2. Hirte: Ja, jetzt sehe ich es auch.
4. Hirte: Was kann das sein ? Es ist doch mitten in der Nacht.
1. Hirte: Ach, ihr seid doch Angsthasen. Das ist nur ein Gewitter.
1. Engel: Fürchtet euch nicht. Ich verkünde euch große Freude. Denn euch ist heute der Heiland geboren.
2. Engel: Ihr werdet den Sohn Gottes in einer Krippe in Bethlehem finden.
alle Engel: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
2. Hirte: Gott hat seinen Sohn zu uns geschickt.
3 Hirte: Das ist ein großes Geschenk.
4. Hirte: Wir wollen Schaffelle für das Kind mitnehmen.
5. Hirte: Lasst uns los gehen und den Stall mit dem Heiland suchen.
1. Hirte: Deshalb waren die Schafe so unruhig.
Leitschaf: Seht ihr, ich hatte Recht: Das war nicht nur ein Gewitter.
3. Szene
[Bei der Herberge]
Wirt: Ich werde mal nachsehen, ob der Mann und die Frau in dem Stall etwas brauchen.
Frau des Wirts: Ich kann Wasser zum Trinken mitnehmen.
[Sie betreten den Stall]
Frau des Wirts: Schau, das Kind ist schon geboren.
Joseph: Es ist nicht nur ein Kind. Es ist der Heiland, Gottes Sohn.
Maria: Er soll Jesus heißen.
Wirt: Wir haben euch etwas zu trinken mitgebracht. Euer Maultier ist ja auch gut versorgt.
Maultier: Ich bin nicht gut versorgt ! Das bisschen Stroh schmeckt nach gar nichts. Und bei diesem Lärm kann ich nicht schlafen.
4. Szene
[Vor der Stadt]
Caspar: Hallo, könnt ihr uns sagen, ob diese Stadt Bethlehem ist ?
1. Kind: Ja, das ist Bethlehem.
Melchior: Wir suchen einen neugeborenen König.
2. Kind: Von einem König weiß ich nichts. Aber es sind viele Leute in der Stadt wegen der Volkszählung.
Balthasar: Wir sind vom Morgenland aus immer einem hellen Stern gefolgt. Er scheint direkt auf diesen Ort.
Kamel 1: Wir könnten auch einen Pause gebrauchen.
Caspar: In der Weissagung steht, dass der neue König hier zur Welt kommen wird.
Melchior: Er soll in einer Krippe liegen.
Kamel 2: In einer Krippe ? Daraus fressen wir doch sonst immer.
Balthasar: Unsere Kamele haben Geschenke für das Kind getragen. Es wird sich darüber freuen.
Kamel 1: Vielleicht auch nicht. Der Weihrauch kitzelt immer so in der Nase.
Kinder: Wir werden euch in die Stadt führen.
5. Szene
1. Hirte: In diesem Stall ist Licht. Das muss es sein.
2. Hirte [öffnet die Tür]: Die Engel haben uns gesagt, dass wir hier den Heiland finden.
Joseph: Ihr seid im richtigen Stall.
3. Hirte: Wir haben warme Schaffelle mitgebracht.
Maria: Die kann ich auf das Stroh legen.
Maultier [schnüffelt]: Jetzt riecht es hier auch noch nach Schaf. Ich mag keine Schafe.
Joseph: Hört nicht auf unser Maultier. Es ist erschöpft von der Reise.
4. Hirte: Wir wollen hier bleiben und das Kind ansehen.
6. Szene
[Die Weisen betreten den Stall]
Caspar: Wir sind Wissenschaftler und kommen von weit her.
Melchior: Wir wollen den neuen König sehen.
Balthasar: Weihrauch, Gold und Myrrhe haben wir als Geschenk mitgebracht.
Maultier: Oh ja, könnte ich etwas Myrrhe auf mein Stroh haben ?
Kamel 1: Mach lieber mal ein bisschen Platz.
Kamel 2: Wir wollen uns auch ausruhen.
Joseph: Streitet nicht, ihr lieben Tiere. In dieser Nacht sollen sich Menschen und Tiere freuen.
Maria: Ja, denn Gott hat uns seinen Sohn Jesus geschickt, damit überall auf der Welt Frieden herrscht.
Ende !