Krippenspiel Stiftskirche Obernkirchen 2007

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Krippenspiel Stiftskirche Obernkirchen 2007, Text nur 3 Sprecher

Krippenspiel zu St. Marien 2007

Sprecher/Ramona

Weihnachten!

Das ist wie ein Zauberwort. Es steht für lauter schöne Sachen:

Für Weihnachtslieder und die Weihnachtsgeschenke, für Weihnachtsferien und den Weihnachtsbaum, für Weihnachtsplätzchen und einen Weihnachtsmarkt (der ganz nebenbei eigentlich richtig: Adventsmarkt heißen muss).

Warum feiern wir Weihnachten?

Manche sagen: Weil es Winter ist und schneit.

Manche sagen: Weil wir mit der Familie zusammen sind und es so schön gemütlich ist.

Manche wissen es nicht oder haben es vergessen.

Feiern wir den Weihnachtsbaum?

Oder gar den Weihnachtsmann?

Manche meinen, wir feiern einfach weil es schon immer so war.

Aber es war nicht schon immer so!

Weihnachten hat einen Anfang,

Weihnachten hat einen Grund

und den, wollen wir Euch heute erzählen…..

Liedvorschlag: „Gott, deinen Namen will ich singen“ (Unterlagen Michaeliskloster)

Sprecher/Elke

(Licht im Altarraum geht an)
Also seid herzlich willkommen in der kleinen Stadt Nazareth im jüdischen Land.

(ausladende Geste in den Altarraum, in dem sich nach und nach das Volk der Stadt versammelt)

Wie jeden Tag herrscht auf dem Marktplatz ein geschäftiges Treiben: Frauen holen Wasser vom Brunnen, die Kinder spielen fangen, die Männer handeln mit Vieh und anderen Waren.

Also alles wie jeden Tag… Aber dann passiert doch etwas ungewöhnliches: plötzlich wird es laut (Trommeln ertönen, das Licht im Altarraum geht aus, jeder Spieler bleibt reglos an seinem Platz stehen)

(vom Raum der Stille aus treten der Volkszähler und 2 Trommler auf, die langsam durch den Mittelgang kommen, der Volkszähler entrollt eine Schriftrolle und verliest sie)

Volkszähler/Kevin:

Hört Ihr Leute, hört gut zu! Ich verlese eine wichtige Bekanntmachung des Kaisers Augustus aus Rom. Der Kaiser, den wir alle verehren, hat in seiner großen Weisheit beschlossen, dass alle Menschen durch eine Volkszählung erfasst werden müssen. Alle Einwohner, Männer, Frauen und auch Kinder müssen sich in die kaiserlichen Listen eintragen lassen. Deshalb soll jeder in seinen Heimatort gehen, aus dem seine Familie stammt.

Gezeichnet: Quirinius, Statthalter in Syrien.

(er rollt seine Schriftrolle wieder zusammen und geht mit gewichtigen Schritten langsam durch den Mittelgang nach vorne. Dabei spricht er Leute in den Bankreihen an)

Du da! Lass dich mal ansehen…. Name? Aha… Wie alt magst Du denn wohl sein…. Gut, ist notiert.

(geht weiter)

Und Du? Du bist doch gar nicht von hier, sieh zu das Du die Tage nach Hause kommst, Du musst da eingetragen werden…

(kurze Pause in der wir annehmen das der Angesprochene protestiert)

Ist egal wie weit das ist!

(genervtes Kopfschütteln über das Unverständnis der Leute)

(Bevor der Volkszähler den Altarraum erreicht geht auch hier das Licht wieder an, die Menschen stehen aufgeregt beisammen und tuscheln)

Sprecher:

Begeistert sind die Menschen im Ort nicht von der Sache. Das Ganze klang ja zunächst ganz harmlos aber es geht dabei doch nur wieder um Steuern, Steuern und noch mehr Steuern. Und wer nicht gerade aus der Gegend ist, hatte teilweise einen weiten Weg in seinen Heimatort und muss deswegen das Haus und die Familie alleine lassen und die Arbeit bleibt auch liegen.

(Der Volkszähler ‚spricht’ währenddessen pantomimisch weitere Mitspieler im Altarraum an und notiert sich dabei etwas, dann trifft er auf Maria und Josef)

Volkszähler:

Ihr beide solltet euch auch bald auf den Weg machen…. bevor ihr zu 3. seid! (und zeigt auf Maria ihren dicken Bauch und wendet sich wieder den anderen Leuten zu)

Sprecher/Elke

Tja, das ist das Problem… Maria hier ist hochschwanger und das Kind

sollte eigentlich bald geboren werden.

(währenddessen schlägt Maria die Hände vor`s Gesicht und schüttelt verzweifelt den Kopf, Josef umfässt tröstend ihre Schulter)

Aber es nützt alles nichts… Sie müssen ihre Sachen packen und losziehen nach Bethlehem, der Stadt aus der Josef stammt…

(Volk und Volkszähler mit Trommlern gehen durch den Altarraum ab, Josef packt einige Sachen in den bereitstehenden Bollerwagen und zieht mit Maria los)

Für Maria wird die Reise ganz schön mühsam. Ziemlich lange würden die beiden unterwegs sein, den ganzen Weg zu Fuß und Maria kann ihre Sorge nicht verbergen. Wo sollte sie ihr Kind zur Welt bekommen? Weit ab von Zuhause, von den Menschen die sie liebte und die ihr helfen würden. Ganz allein mit Josef in einer ihr fremden Gegend…

Lied

Dann kann Maria nicht mehr. Sie bleibt stehen. Sie ist sehr müde. Sie setzt sich einfach auf den Boden. Josef steht hilflos daneben und sieht sie an. Das hatte er sich auch anders vorgestellt. Für das erste Kind sollte doch alles super vorbereitet sein. Die Frauen der Familie hätten bei der Geburt geholfen und Maria wäre nicht alleine gewesen mit der schweren Aufgabe. Und sie wären in ihrem schönen Heim gewesen, mit allem was eine Mutter und Kind so brauchen.

Dann zeigt Josef nach vorne. Er hat die ersten Häuser von Bethlehem entdeckt. Er schüttelt Maria an der Schulter und will ihr Mut machen. Nur noch ein paar Schritte und der Weg ist überstanden.

Maria rappelt sich mühsam auf. Sie stützt sich auf Josef und gemeinsam gehen sie zur einer Herberge und klopfen dort an.

Ein Wirt öffnet missmutig die Tür und sieht die beiden skeptisch an.

Bevor Josef überhaupt nach einem Zimmer fragen kann, macht der Wirt die Tür vor ihrer Nase zu – die beiden sehen einfach nicht aus als wenn man an ihren gut Geld verdienen könne. Die beiden gehen auf die andere Straßenseite und Josef klopft an die Tür der Gaststätte. Eine Frau öffnet und Josef fragt: habt ihr eine Bleibe für uns? Wir brauchen ganz dringend einen Platz zum Ausruhen. Aber die Frau schüttelt den Kopf. Sie sagt den beiden, das sie bis auf den letzten Platz belegt sind, viele Reisende sind in diesen Tagen unterwegs und die beiden sind einfach zu spät dran. Die beiden versuchen es noch ein 3. Mal und Josef hämmert an der Tür einer etwas heruntergekommenen Herberge. Langsam ist Josef verzweifelt, er packt den Wirt bei den Schultern und schüttelt ihn: wir brauchen jetzt wirklich ein Bett, sagt er, egal wie es aussieht. Meine Frau erwartet ein Kind! Wir können doch nicht auf der Straße bleiben! Der Wirt kratzt sich am Kopf, sieht auf Maria ihren Bauch und überlegt… Dann zeigt er in Richtung eines Stalles (Licht) Dort könnt ihr meinetwegen unterkommen, sagt er. Es ist nicht gerade das Beste aber wenigstens habt ihr ein Dach über dem Kopf.

Maria und Josef ziehen auf den Stall zu. Maria setzt sich sofort weil sie kaum noch gehen kann und Josef versucht es im Stall so gemütlich wie möglich zu machen.

(Josef kramt am Stall rum, rückt Strohballen zurecht, legt ggf. ein Fell in die Krippe etc; nach einiger Zeit geht Maria hinter die Absperrung und kommt nach einer weiteren kurzen Zeit – Babygeschrei- mit Baby im Arm zurück)

Und in der Nacht gebar Maria ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sonst hatten sie keinen Raum in der Herberge.

Lied

Obwohl es schon Nacht ist, sind noch einige Menschen wach und am arbeiten. Guckt mal da hinten, im Mittelgang, da haben ein paar Hirten gerade ihre letzten Schafe zusammengetrieben (blöööök). Langsam ist es auch für sie Zeit, schlafen zu gehen. Die Hirten schlafen gleich auf dem Feld, neben ihren Tieren. Besonders viel Geld verdienen kann man als Scharfhirte nicht gerade also haben sie keine große Auswahl. Für die Leute damals war das Schafehüten eine ganz unangenehme Arbeit. Gut angesehen waren die Hirten jedenfalls nicht und … gemüffelt haben sie auch ein bisschen weil sie ja immer draußen schlafen mussten.

Müde legen sich die Hirten zum schlafen nieder, sie nehmen einfach ihren Rucksack als Kopfkissen und decken sich mit einem Fell oder einer löchrigen Decke zu. Sie rücken möglichst eng zusammen und dicht ans Feuer um sich zu wärmen. Langsam, fallen ihren die Augen zu…

Und plötzlich wird es hell (Spot auf Engel/Julia)!

Die Hirten werfen erschrocken ihre Decken von sich und schauen suchend umher, von wo das Licht kommt. Seltsame Geräusche sind zu hören…
Nun sehen sie in dem Licht eine Gestalt ((Hirten zeigen in die Richtung der Emporentreppe) Es ist ein Engel, ein Bote Gottes und er ist wunderschön. Aber die Hirten haben Angst, sie bedecken ihre Augen mit den Händen und fangen an zu zittern. So etwas haben sie noch nie erlebt. Aber der Engel spricht zu ihnen:

(Johanna aus dem off)

Habt keine Angst! Ich verkündige euch große Freude! Denn euch ist heute der Heiland geboren, der Retter der Welt. Geht in die Stadt Bethlehem und seht selbst. Ihr werdet finden das Kind, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend. Freut euch ihr Hirten und mit euch das Ganze Volk.

Gelobt sei Gott im Himmel und auf Erden sei Frieden!

(Licht aus)
Und genauso plötzlich wie das Licht mit dem Engel gekommen ist, verschwindet es auch wieder. Unsere Hirten haben noch ganz schön Herzklopfen und gucken sich gegenseitig verwundert an. Sie können noch gar nicht fassen was ihnen da gerade passiert ist. Und was der Engel da gesagt hat: der Retter der Welt, ein König, geboren in … einem Stall?!

Und warum ist der Engel gerade ihnen erschienen? Nicht dem reichen Kaufmann aus ihrem Ort, nicht dem Bürgermeister, sondern ihnen! Sie werden wirklich die ersten sein die ihn besuchen. Da sind sie schon ein bisschen stolz und wollen unbedingt sehen ob alles so stimmt was der Engel versprochen hat. Sie wollen natürlich nicht mit leeren Händen gehen also packen sie ein paar Geschenke für das Baby ein. Viel besitzen sie ja nicht, ein Brot, einige Decken aber diese Geschenke kommen von Herzen und das ist das Wichtigste. Vollbepackt machen sich die Hirten auf den Weg…

Lied

Als die Hirten am Stall ankommen sind sie doch ein bisschen skeptisch: hier soll der Herr der Welt geboren worden sein, als Ärmster unter Armen, in einem schäbigen Stall? Doch sie fassen sich ein Herz und treten näher. Josef geht ihnen entgegen und lädt sie freundlich ein hereinzukommen. Die Hirten gehen zur Krippe und beugen sich darüber. Und sie staunen. Sie können fühlen was für ein Wunder hier passiert ist. Sie sind so glücklich über dieses strahlende Kind in der Krippe, das sie sich gar nicht satt sehen können. Sie wissen jetzt das der Engel Recht hatte und knien sich hin um das göttliche Kind anzubeten.. Maria und Josef lächeln sich an. Sie freuen sich sehr über den Besuch der Hirten und ihre ehrlich gemeinten Geschenke. Und dann kommen da noch mehr Menschen, die Leute aus dem Dorf. Alle kommen um dieses Wunder in ihrer Mitte zu bestaunen.

(Sprecher/Ramona)

Maria und Josef sind in Bethlehem angekommen und das Jesuskind in der Welt. Jesus will auch bei uns allen ankommen und einen Platz in unserem Leben haben. Der große Gott ist ein kleiner Mensch geworden, einer von uns, einer wie wir. Das schenkt eine Freude, die nie mehr aufhört.

Und jetzt laden wir auch alle Kinder ein zum Stall zu kommen und das Kind zu besuchen.

Lied