Hallo Herr Pfarrer / von Ulrike Eisen

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Hallo Herr Pfarrer

Ulrike Eisen

1. Szene Kinder auf der Straße in Dienheim

1. Kind:
Mann, freu ich mich schon auf Weihnachten! auf die Geschenke, auf den Weihnachtsbaum, die Weihnachtsstimmung und all das schöne Drumherum!
2. Kind:
Woher kommt das Fest eigentlich ?
1. Kind:
Na, von Gott der macht immer so gute Sachen. Am besten gehen wir zu unserem Pfarrer, der kann uns bestimmt ganz genau erzählen, woher das Fest kommt.
2. Kind:
Komm, wir gehen hin.
1. und 2. Kind:
Guten Tag, Herr Pfarrer !
Pfarrer:
Hallo Kinder, kann ich euch helfen?
1. Kind:
Herr Pfarrer, wir würden gerne ganz genau wissen, woher das Weihnachtsfest kommt.
2. Kind:
Ja, bitte, erklären sie das uns doch.
Pfarrer:
Das ist aber eine lange Geschichte.
1. Kind:
Wir hören ihnen gerne zu.
Pfarrer:
Was wisst ihr denn vom Weihnachtsfest ?
1. Kind:
Nun, das hat mit der Kirche zu tun, denn dort feiern viele Menschen Weihnachten! Es geht um Jesus Christus, der da geboren ist ??
2. Kind:
Meine Oma liest die Geschichte von Jesusgeburt immer aus einem großen, dicken Buch vor.
Pfarrer:
Gut, dann gib mir doch mal dieses Buch, das ist die Bibel. Dort steht alles genau drin. Lukas hat in seinem Evangelium aufgeschrieben, was in der heiligen Nacht passiert ist: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Volkszählung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.“

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2. Szene Auf einer Straße in Nazareth

1. Römer (LAUT) :
Wollt ihr wohl still sein und zuhören was euch Der Ausrufer zu sagen hat. Oder wollt ihr die Peitsche spüren ?
2. Römer :
Hört, was euch der Kaiser Augustus zu sagen hat, der Heiland und Gott ist,……
1. Jude (Unterbricht ihn wütend ):
Wir kennen nur einen Gott, Jahwe!
(besser Adonai – Juden würden nie den Namen Gottes aussprechen – Anm. des Webmasters)
1. Römer (noch LAUTER):
Ruhe, oder es setzt was!! Hört zu, was euch der Ausrufer zu sagen hat.
2. Römer:
Der Kaiser Augustus will wissen, wie viele Untertanen er besitzt und damit wie viel Macht er hat. Deshalb sollen alle seine Untertanen gezählt werden. Das wird deutlich zeigen, dass er der größte Herrscher ist. Alle Untertanen, also auch ihr aus Nazareth, sollen sich in ihre Geburtsorte begeben und sich dort in eine Zählliste eintragen lassen. Dies ist ein Befehl des Kaisers.
2. Jude:
Müssen auch die Alten und Kranken gehen??
2. Römer:
Alle müssen gehorchen!!
1. Römer:
Wer nicht gehorcht, wird was erleben. So wahr ich Soldat des Kaisers bin! (Die Römer gehen ab)
2. Jude:
Da sieht es mal wieder. Die Großen befehlen und wir kleine Leute müssen gehorchen. Der Kaiser kennt keine Barmherzigkeit. Was sollen wir bloß tun?
1.Jude:
Nun, da wir in der Hand der Römer sind, bleibt uns gar nichts als zu gehorchen. Nur ein Wunder könnte uns helfen. Wenn Gott…
2. Jude:
Ja, ja, erzähle du nur wieder vom Heiland, den Gott schicken soll. Ich glaube es nicht mehr. Wir warten schon viel zu lange.
1. Jude:
Also, wenn ich Gott wäre, ich hätte schon lange gehandelt und die Römer mit Gewalt…..
2. Jude:
Und wir wären schon alle von dieser Übermacht mit all den Waffen und Soldaten getötet. Nein , nein! Micha erinnere uns doch bitte noch einmal an die Verheißung des Propheten Jesaja.
1.Jude:
„Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finsteren Lande, scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; auf das seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende.“
Maria:
Das ist eine schöne Verheißung. Gott wird es vollbringen. Ewiger Friede, das wäre wichtig. — Josef, hast du gehört, was der Ausrufer gesagt hat
Josef :
Ja, er hat gesagt , wir müssen uns nach Bethlehem aufmachen, weil das die Stadt meiner Väter ist. Das wird ein weiter Weg.
2. Jude:
Willst du den weiten Weg wirklich auf dich nehmen ?
1.Jude:
Was soll er den anderes tun ? Du hast doch gehört, dass sie uns zwingen werden.
2.Jude:
Nehmt meinen Esel, dann ist es etwas leichter. Als Zimmermann hast du doch sicher kein Lasttier.
Josef:
Danke, das ist lieb. Also Maria, lass uns aufbrechen. Wir wollen nach Bethlehem ziehen.
v 3. Szene Auf der Straße von Bethlehem

Bürger:
(Auf Maria und Josef zeigend): Was wieder für ein Gesindel unterwegs ist. Der Kaiser in Rom treibt sein Schindluder mit uns kleinen Leuten. Wer fragt da nach Menschlichkeit. Die Menschlichkeit geht in unseren Tagen ganz verloren. Wenn doch nur der Heiland käme. Er soll ja in unserer Stadt geboren werden. Wo steht die Stelle in der Schrift noch gleich?
Wirt:
Ich weiß es nicht.
Bürger:
Ah, mir ist es wieder eingefallen, hier habe ich es: Der Prophet Micha sagt: “ Und du, Bethlehem in Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von der Ewigkeit her gewesen ist.“ Wenn er doch nur endlich käme. Der Heiland würde uns bestimmt gegen die Römer helfen. Die könnten was erleben. Aber irgendwie glaube ich fast nicht mehr an ihn. Wir haben einfach schon viel zu lange gewartet und haben uns schon so viel von den Römern gefallen lassen müssen.
Wirt:
Also ich kann mich nicht über die Römer beklagen. Als Wirt verdiene ich gut an ihnen. Sie übernachten oft bei mir, trinken und essen viel und haben das nötige Kleingeld. Ja, selbst die römische Volkszählung bringt mir gut Geld in die Kasse. Mein Hotel “ Zur Stadt Bethlehem“ ist randvoll. Jedes vermietete Zimmer bringt gut Geld. Sogar unsere Besenkammer ist vermietet. Wir können uns die Gäste sogar aussuchen. Wir brauchen nur die anzunehmen, die gut zahlen. Das arme Volk soll sehen, wo es bleibt.
Josef:
Schalom, guter Mann, ist in eurer Herberge noch Raum für uns ? Wir kommen aus Nazareth. Es war ein beschwerlicher Weg. Hätten ihr Platz für uns ?
Wirt:
Wo denkst du hin. Meine Zimmer sind alle belegt. Und die anderen Herbergen sind auch alle voll bis unters Dach.
Josef:
Hast du gehört Maria ? Keiner hat Platz für uns, wie herzlos doch die Menschen sein können. Keiner hat Mitleid mit uns!
Maria:
Ach, Josef, so schlimm ist es doch nicht. Gott wird helfen. Vertraue nur!
Aaron:
Hallo, ihr beiden! Meine Mutter schickt mich. Ich soll euch fragen, ob ihr nicht in unserem Stall übernachten wollt.
Josef:
Hauptsache wir haben einen Schlafplatz. Vielen Dank, Junge!
Aaron:
Gut, ich bringe euch hin.
Josef:
Sag‘ bitte deiner Mutter herzlichen Dank. Gott vergelte es euch, dass ihr so barmherzig gehandelt habt.
Maria:
Siehst du, Josef, Gott hat uns durch den Jungen geholfen. Der Junge ist als Mensch ein kleiner Engel Gottes. Vertraue nur auf Gott.

4. Szene: Bei den Hirten auf dem Feld

1. Hirte:
Ach, wie kalt ist es kalt in dieser Nacht und auch so dunkel. Ich wär jetzt gern in einem festen Haus aus Stein. Wir Hirten sind schon ein armes Volk. Keiner achtet uns. Alle sehen auf uns herab. Keiner will mit uns sein.
2. Hirte:
Ach, Simon, klag nicht. Wir haben Arbeit und auch einiger- maßen zu essen. Was willst du mehr? Geld macht nicht glücklich.
1. Hirte:
Aber unabhängig! Ich habe es satt, so verachtet zu leben! Das hält keiner lange aus. Sie achten die Schafe mehr als uns.
2. Hirte:
Gott mag alle Menschen! Ihm ist es egal, ob man König, Bauer oder Hirte ist! Wenn der Heiland kommt, werden alle vor ihm ihn die Kniegehen.
1. Hirte:
Ja, stimmt. Nicht wahr, so hieß doch die Verheißung?
2. Hirte:
Ja, es heißt sogar: “ Er soll den Elenden eine frohe Botschaft verkünden, die Traurigen trösten, die Gefangenen befreien und die Kranken heilen.
1.Hirte:
Schön wär’s – Dann würd sich viel ändern.
2. Hirte:
Ich bin müde, lasst uns näher ans Feuer rücken und versuchen zu schlafen.
1.Hirte:
Ich habe ein komisches Gefühl im Bauch, als ob heute Abend noch etwas passieren würde.
2. Hirte:
Schlaf jetzt!!!!

(Die Hirten beginnen zu schlafen, der Verkündigungsengel und die beiden anderen Engel erscheinen)

1. Engel:
Wacht auf , ihr Hirten, hört, was euch der Engel sagen will.
Verkündigungsengel:
„Fürchtet euch nicht! Seht, ich verkünde euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird „euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids!“
1.Hirte:
Ich habe es doch gewusst! Los, lasst uns hingehen!
2. Hirte:
Aber wohin denn?
1.Hirte:
Na, in die Stadt Davids, man nennt es auch Bethlehem, sieh, dort wo das Licht zu sehen ist, da muss es sein!
2. Hirte:
Und was machen wir mit den Schafen? Sollen wir dem Heiland etwas mitbringen, ich habe noch etwas Schafsmilch, meinst du er freut sich darüber?
3. Hirte:
Natürlich wird er sich über eure Geschenke freuen. Geht ihr nur, ich werde hier bei den Schafen wachen.
1. Hirte:
Ich werde ihm mein schönstes Fell schenken.

(Die Gemeinde singt: Kommet ihr Hirten,…)

5. Szene: Die Kinder beim Pfarrer in Dienheim

1.Kind:
Ja, so kenne ich die Geschichte. Aber gibt es da nicht noch Könige?
2. Kind:
Doch, im Januar haben die unsere Nachbarn immer zu Besuch!
1. Kind:
Zu uns kommen sie auch. Meine Mutter gibt ihnen dann etwas Geld.
2.Kind:
Sind die eigentlich echt?
1.Kind:
Nein, ich glaube, die sind nur verkleidet.
2.Kind:
Wie viele Könige sind es ?
1.Kind:
Drei, oder, Herr Pfarrer, sind es mehr?
Pfarrer:
Es sind drei, ihr habt recht, die drei Könige kommen in der Geschichte vor. Sie stammen aus dem Morgenland und suchen den neugeboren König der Juden. Sie hofften, das dieser König den lang ersehnten Frieden bringen würde und von Gott gesandt ist. Eigentlich sind es ja keine Könige , sondern Weise, sehr kluge Männer. Im Laufe der Zeit sind aus ihnen eben Könige geworden, wahrscheinlich weil sie so vornehme Kleider tragen.

(Kinder & Pfarrer treten ab)

6. Szene: Die drei Weisen in Jerusalem

1.Weiser:
(guckt durch ein Fernrohr)
Da ist der Stern ja, er steht genau über dem Staat der Juden. Dort muss der neue König geboren werden.
2. Weiser:
Bist du dir da sicher? Und wo in dem Staat wird er geboren werden?
3. Weiser:
Natürlich in der Hauptstadt, in Jerusalem. Aber ich weiß nicht. König Herodes ist sehr streng und herrscht mit Hilfe der Römer über sein Volk. Er bringt nichts Gutes über sie. Und gerade sein Sohn soll ein Friedensbringersein???
1.Weiser:
Warum nicht? Einer muss ja mal anfangen!
3. Weiser :
Ausgerechnet sein Sohn?? Ich weiß nicht…..
2. Weiser:
Wir werden sehen. Aber ich denke, zu erst sollten wir nach Jerusalem gehen.
1.Weiser:
Genau, dort werden wir sehn, wo der Heiland geboren ist.

(die Weisen machen sich auf den Weg)

3. Weiser:
Friede sei mit dir, lieber König Herodes. Wir sind einem hellen Stern gefolgt. Dieser hat uns hierher gebracht. Wir suchen ein neugeborenes Kind. Dieses soll der große Friedensbringer sein. Ist er hier im Palast geboren?
Herodes:
Hier, bei mir im Palast?!?! Nein, hier wurde kein Kind ge- boren, Seid ihr sicher, dass es hier geboren werden soll?
2. Weise:
Ja, ein Zeichen des Himmels hat uns bis hierher geführt. Wir dachten, dass ein Friedensbringer im Palast geboren wird.
1.Weiser:
Aber es scheint, wir irren. Wir werden weitersuchen. Es muss ihn geben!
Herodes:
Nun, dann sucht. Meinen Segen habt ihr. Lasst mir einen Nachricht zukommen, wenn ihr ihn gefunden habt. Ich will ihn auch besuchen.

(wendet sich ab und sagt zu sich selbst)

Wenn es ihn wirklich geben soll, diesen Friedensbringer, dann wird er gefährlich für mich. Er könnte mir meine Macht wegnehmen. Ich werde ihn wohl beseitigen müssen.

(wieder zu den Weisen gewandt)

Denkt bitte an die Nachricht, wen ihr ihn gefunden habt! Auf Wiedersehen! Danke, das ihr gekommen seid! Der Friede sei mit euch
Alle drei Weisen:
Friede sei mit dir !
2. Weiser:
Ich glaube , er hat keine guten Absichten. Wir sollten ihm nicht Bescheid sagen, wenn wir ihn gefunden haben.
3. Weiser:
So denke ich auch. Lasst uns weitersuchen! ( Gemeinde singt Lied )

7. Szene Im Stall zu Bethlehem

(Maria & Josef vor der Krippe, dazu Aaron. Es kommen:1.Hirten,im Hintergrund die Engel,2.Weisen)

Josef:
Was sind das für Männer??(deutet auf Hirten)
Maria:
Das sind Hirten, Josef. Hab keine Angst. Gott wird wissen, was er tut.
Josef:
Wollt ihr zu uns?
Hirten 1+2:
Ja, wir wollen das neugeborene Kind sehen. Die Engel sagten uns, dass es ein Heiland sei. Wir wollen ihm unsere Geschenke geben.
Aaron:
Ist das wahr? Dieses Kind ist der neue Heiland? Wie herrlich, der neue Gott kommt als Kind zur Welt!
1.Hirte:
Dürfen wir dem Kind unserer Geschenke geben??
Maria:
Natürlich! Legt sie neben die Krippe. Ich freue mich, dass ihr gekommen seid!!
Josef:
Da kommen ja noch mehr Menschen! Aber es sind keine Hirten, es ist ein hoher Besuch, sieh nur Maria, wie prächtig sie gekleidet sind! Wollt ihr zu uns??
3. Weiser:
Ja, wir wollen das neugeborene Kind sehen. Der Stern hat uns den Weg zu dem neuen Friedenskönig gezeigt!
2. Weiser:
Schön, das wir ihn endlich gefunden haben!
1.Weiser:
Wie seltsam, wir dachten, der neue König würde im Palast geboren werden, aber, nein, er wird hier in einem armseligen Stall geboren! Mitten unter uns Menschen! Wie schön.
3. Weiser:
Wir haben dem Kind auch etwas mitgebracht, Gold, Weihrauch und Myrrhe, und es ist doch zu wenig! Wir werden ihn unser ganzes Leben lang anbeten und er wird es uns mit Frieden auf Erden danken.
Josef:
Ich verstehe es nicht! Vor unserem Kind gehen Hirten und Weise in die Knie?
Maria:
Josef, ich sagte es dir doch, Vertraue Gott, er wird es wohl machen!

(V-engel tritt vor)

Verkündigungsengel:
„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens“
Aaron:
Schaut, es hat mich angelächelt. Der neue Gott mag Kinder!!
1.Weiser:
Gottes grenzenlose Liebe kommt mit dem Christuskind unter uns Menschen. Das ist eine wunderbare Botschaft!!

(Jude und Bürger betreten die“Bühne“)

1.Jude:
Gottes Liebe gehört also auch uns!!
Bürger:
Und auch uns! Lasst uns mit den Fremden hier Frieden schließen! Keiner soll mehr ausgeschlossen werden. Gottes Liebe gilt ihnen wie uns! Und natürlich auch euch!

Letzte Szene: Die Kinder vor der Krippe

2.Kind:
So schön war die erste Weihnacht?
2. Kind:
Sie war wunderschön, sogar mit Geschenken!
Pfarrer:
Es ist wirklich eine schöne Geschichte. Wahrscheinlich wird sie auch deshalb immer noch jedes Jahr gefeiert.