Gott wird Mensch
Wachenbuchener Krippenspiel 2008 von Pfr. Helmut G. Müller
Wenn Gott zur Welt kommt dann werden Hirten zu Engeln und alle können mitmachen.
Ein Krippenspiel für größere Kinder. 19 Sprechrollen. Zu Teil in Reimen.
Rollen
1. Erzähler
2. Chorführer
3. Sprecher
4. Engel Gabriel
5. Maria
6. Bote des Kaisers
7. Josef
8. Wirtin 1
9. Wirtin 2
10- Wirtin 3
11. Hirte Michael
12. Hirte Gabriel
13 Hirte Luzifer
14. Hirte Raffael
15 Hirte Uriel
16 Engel Michael
17. Kaspar
18. Balthasar
19. Melchior
- Szene; Kinder sind teuer (Erzählung mit Chor)
(Vorne Bänke reservieren für Kinder, dann alle Kinder vorholen)
Erzähler: Kinder sind teuer in dieser Welt
Sie kosten einfach zuviel Geld.
Chorführer: 10 € für zwei kleine Hösschen
Alle 10 € für zwei kleine Hösschen
Chorfüher: 20 für Creme und Puderdösschen
Alle: 20 für Creme und Puderdösschen
30 für Milupa aus der Flasche
40 für Windeln und `ne Tasche
50 für einen Rucksack um das Kind zu tragen
60 für ’nen gebrauchten Kinderwagen
70 für die neuen Tapeten
Für Kleider und Schuhe, 80 Kröten
Für 90 ein kleines Bett
100 für Kissen und Decken im Doppelset
Zu all dem noch die Mehrwertsteuer
Ach, was sind Kinder heut so teuer
Erzähler: Den Schlaf, den rauben sie dazu
Vor Sorgen findest du keine Ruh
In mancher Nacht musst du jetzt wachen,
und vieles kannst du nicht mehr machen.
Die Karriere kriegt einen Knick
Dir fehlt der Sport, und du wirst dick
Kannst Weihnachten nicht mehr in den Urlaub fliegen
Sitz hier im Krippenspiel und schaust zu beim Kinderkriegen
Kinder hindern dich am leichten Leben
Im Beruf, bei dem Nach-oben-Streben
So ist es, ja das ist die Summe,
wer Kinder hat, der ist der Dumme
Chorführer: Mit einem Kind bist du ja noch gut dabei
Alle: Mit einem Kind bist du ja noch gut dabei
Chorführer: Mit Zweien noch ein bisschen frei
Chor:..
Mit Dreien, ja da wird’s schon viel
Bei Vieren bist du überm Ziel
Bei Fünfen nicht mehr ganz normal
Bei Sechs giltst du als asozial.
Erzähler: Doch vielleicht denkt, wer so denkt, völlig verkehrt
Die falschen Götter er verehrt
Er will so sein wie Gott
und hat dabei doch vergessen,
Gott kommt herab in unsere Not,
um einmal Fleisch und Blut zu sein,
und Hand und Fuß und Kopf und Bein,
mit uns zu leben und zu leiden,
auf grünen Auen uns zu weiden,
zu den Sternen hoch zu schauen,
sich zwölf Freunden anzuvertrauen
und auch den Feinden, damit ihr alle wisst,
wie schön doch diese Erde ist.
So heut, ihr Leut, in dieser Nacht,
seht wie ein Mädchen hat zur Welt gebracht:
Chorführer: Ein Kind
Alle: ein Kind
Chorführer: im Stall bei einem Rind
Alle: im Stall bei einem Rind
Erzähler: Sie hatte nichts, kein Geld, kein Glück,
und doch ist es ein himmlisches Stück.
- Szene: Es wurde der Engel Gabriel gesandt .. (Musik: Ave Maria)
Engel Gabriel: Ave Maria, sei gegrüßt du Begnadete, der Herr ist mit dir
Maria: Ich habe Angst, wer bist du und was ist das für ein Gruß?
Gaariel: Fürchte dich nicht, du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe du wirst jetzt schwanger werden und ein Kind zur Welt bringen. Du sollst ihm den Namen „Gott hilft“ geben
Maria: Wie soll das gehen? Ich habe doch keinen Mann, mit dem ich verheiratet bin.
Gabriel: Die Liebe wird über dich kommen. Etwas Heiliges wird geboren. Er wird Sohn Gottes genannt werden.
Maria: Ich bin das Mädchen des Herrn. Mir geschehe, wie du gesagt hast.
Magnificat: (evtl. gesungen) EG 600
- Szene: Es begab sich aber
Sprecher: Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt in Steuerlisten eingetragen werden sollte. Und diese Steuerschätzung war die allererste und geschah zu der Zeit als Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.
Bote des Kaiser: Befehl des Kaisers Augustus. Jeder muss sich sofort bei dem Finanzamt seines Geburtsortes melden. Jeder Mensch wird dort zu einer Nummer, die muss er sich gut merken. Sie gilt für das ganze Leben.
Maria: Ich bin keine Nummer. (Auftritt Josef)
Josef (zu Maria): Was willst du hier?
Maria (zu Josef): Dich! Nimmst du mich mit?
Josef: Du willst mit mir gehen, ausgerechnet du?
Maria: Ja, ich will mit dir gehen. Wo du hingehst, dahin will ich auch gehen.
Josef: Aber du bekommst ein Kind! Die Reise ist zu gefährlich. Das Kind wird unterwegs geboren. – Außerdem bin ich sauer auf dich.
Maria: Warum?
Josef: Wir waren mal befreundet. Ich wollte dich heiraten. Dann bist du Monate lang weg, und jetzt kommst du mit einem Kind im Bauch wieder zu mir. Das soll ich verstehen? Wer ist der Vater von dem Kind? Warum gehst du nicht zu ihm?
Maria: Das Kind hat einen himmlischen Vater. Es braucht aber auch auf Erden jemand, der den Vater spielt.
Josef: Warum ich? Ich bin zu alt für dich. Such dir einen anderen Mann?
Maria: Ich will dich!
Josef: Aber du hast gehört, was der Bote des Kaisers gesagt hat. Ich muss bis nach Bethlehem, und das ist ziemlich weit.
Maria: Ich will mit dir gehen, wohin immer du gehst. Zur Not sogar bis nach Ägypten.
Josef (zum Publikum): Mir bleibt aber auch nichts erspart: Erst der Kaiser mit einer neuen Steuer, dann eine Frau und demnächst vielleicht auch noch ein Kind. (zu Maria): Dann komm halt mit – aber ob ich dich heirate, weis ich noch nicht. Da müsste schon noch mal ein Engel kommen.
Engel Gabriel: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht Maria als deine Frau zu dir zu nehmen. Denn was sie empfangen hat ist vom Heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, das heißt „Gott hilft“, er wird sein Volk retten
Sprecher: Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte.…
(Maria und Josef gehen sprechend miteinander)
Maria: es war ein langer Weg und ich habe dir alles erzählt
Josef: (zu Maria): Ja Maria, es ist gut, dass du da bist. Jetzt weiß ich es auch: Ich will dich, als meine Frau.
Maria: (lächelnd) Dann auf zur Geburt und zur Hochzeitsnacht in einem: Da ist Bethlehem, gehen wir in das Gasthaus.
Josef: zu Wirtin1: Guten Abend, liebe Frau. Können wir bei ihnen vielleicht noch ein Zimmer haben.
Wirtin1: Tut mir leid, ihr seht doch dass hier alles voll ist, hier gibt es keinen Platz mehr für euch. Ihr seid zu spät. Und außerdem – wie ihr schon ausseht. Nein, das können wir unseren Gästen nicht zumuten- .
Josef: zu Wirtin2: Guten Abend, liebe Frau. Können wir bei Ihnen vielleicht noch ein Zimmer haben meine Frau erwartet ein Kind, einen Jungen.
Wirtin 2: Ein Kind – hier in Bethlehem sind wir schon überbevölkert. Auch noch ein Junge. Die machen doch nur noch Radau: Aber nicht bei uns. Verschwindet.
Josef: zu Wirtin3: Guten Abend, liebe Frau. Können wir bei Ihnen vielleicht noch ein Zimmer haben. Wir sind gerade frisch verheiratet und meine Frau erwartet ein Kind
Wirtin3: Das geht aber schnell bei euch. Nein, im Hotel ist kein Platz mehr, aber dahinten haben wir noch einen alten Stall. Für das Kind nehmt halt die Futterkrippe als Wiege.
Maria: Danke, liebe Frau, vielen Dank
Josef: Ja vielen Dank
Wirtin3. Komische Leute …
- Szene: Hirten werden zu Engeln
Sprecher: Und als sie dort waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
Micha: Ich Micha, leide hier die größte Not
Und wäre doch so gern wie Gott,
Das Feuer muss ich hier bewachen,
ansonsten habe ich nichts zu lachen.
Ich sag’s euch, lasst mich nur in Ruh,
sonst hau ich mit dem Schwert hier zu.
Luzi: Ja bravo, brenn allen Menschen nur eins über.
Die Welt die soll der Teufel holen,
mein Haus, meine Frau, mein Vieh, das alles wurde mir gestohlen.
Ich bin voll Hass und Wut und kann nicht ruhn,
will allen nur noch Böses tun.
Gabri: Ich, der Gabri, frier in diesem Winter,
sitz jetzt hier ohne Frau und ohne Kinder.
Meine Familie ist zerbrochen,
und ich brech dem Kerl auch gleich alle Knochen.
Der ist mit meiner Frau davon
Ich hab jetzt nur noch einen Trost
Dies Wässerchen hier, ihr Hirten: Prost! (trinkt)
Raffa: Ich bin der Raffa, der, dem alles stinkt
Und ihr Leut, damit ihr’s wisst
Am liebsten mach ich Mist.
Uri: Ich bin der Uri, Hirte hier auf dieser Erde,
ich sag euch, damit was Gutes werde:
Uns fehlt einer, der von oben mal zu uns hier unten käme,
Angst, Schuld, Zorn, Hass und Wut mal auf sich nähme,
fügt unserem Namen an ein „el“, was soviel heißt wie Gott,
ich glaub’, das wäre die Rettung aus der Not,
wir wären gleich die besten Engel
und nicht mehr solche Lausebengel.
Luzi: Ach, glaub du nur, du Träumer
Aus dir wir nie was werden.
(aufspringend) Alarm, da drüben klauen sie uns die Herden.
Engel Michael: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
Engelschor
Luzi: Die Herden sind noch alle da,
und ein neues Schäflein gar dazu.
Uri: Das Wort, das lässt mich nicht in Ruh:
“Habt keine Angst“ hat er gesagt
Raffa: Und In Windeln gewickelt,
welch ein Duft
Liegt in der Luft.
Gabri: Ob ich bei diesem Kind
die heilige Familie find?
Micha: Na klar, schau nur:
weg ist die Angst und da ist Freude,
für dich und mich und alle Leute.
Luzi: Wir sind jetzt Gottes Engel hier auf Erden
Der Heiland ist geboren – Friede soll werden.
Das Kind in der Krippe ist der Herr
für die Hirten und Engel
(sie verbeugen sich)
Micha: Michael
Raffa: Rafael
Gabri: Gabriel
Uri: Uriel
Luzi: Und Luzifer (sie gehen zur Krippe)
Kleiner Hirte1: Auch wir, die Kleinen, laufen hin zum Stalle,
freut euch auf Erden ihr Menschen alle.
Kleiner Hirte2: Ich bring der armen Familie ne warme Suppe
Kleiner Hirte3: Ich schenk dem Kind ne feine Puppe
Kleiner Hirte 4: Damit es nicht friert, lauf ich ganz schnell
Und schenk ihm dieses Hirtenfell.
Kleiner Hirte 5: und ich, dem Kind zur gute n Ruh,
schenk ihm ne Decke noch dazu.
5. Szene: Die Weisen aus dem Morgenland
Sprecher2: Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland.
Kaspar: Ich bin Kaspar, der Wirtschaftsweise
In Ost und West bin ich begehrt,
weil: ich bin klug und sehr gelehrt.
Wenn ich rede, dann sind alle leise
Denn bei mir, da geht es um Gold und Geld.
Doch dieses Jahr, da haben wir ´ne große Krise,
und jetzt fragt gleich alle Welt
ob ich denn eine Lösung wisse.
Melchior: Ich bin Melchior, Erleuchteter von Gottes Gnaden,
Ich kenne mich in himmlischen Dingen aus,
drum kommen die Menschen in dieses Haus
immer wenn sie in Not geraten.
Mit Weihrauch soll ich die bösen Geister vertreiben,
dazu noch täglich für sie beten
ach, wenn sie doch einfach mal hören täten.
Denn ist die Not erst mal vorbei,
ist’s ihnen wieder einerlei.
Und darum geht die Welt jetzt unter.
Balthasar: Ich bin Balthasar, in der Medizin der Beste.
Mit Myrre salbe ich die Könige.
Bei mir sterben nur ganz wenige.
Ich bin ein Arzt mit einer weisen Weste
Doch jetzt ist eine Krankheit da
Schlimmer als Pest und Cholera.
Wo gibt es Hilfe, wo ist das Land,
wo man vielleicht die Rettung fand?
Kaspar: Drei Weise, die nicht weiter wissen
Melchior: Also, das ist echt … bescheiden
Balthasar: Was machen wir nun, ihr Beiden?
Kaspar (mit Blick zum Stern): Bei Luzifer, dem Morgenstern:
Da seht, wir kriegen einen neuen Herrn.
Melchior: Das ist das Himmelszeichen für die neue Zeit.
Ein König wird geboren im Heiligen Land,
fern von hier und sehr, sehr weit
Balthasar: Es ist der Judenstern, der Retter kommt, ja es ist wahr
Schnell zum Palast, Sie brauchen mich
den Professor für Geburtshilfe, Doktor, Doktor Balthasar
Sprecher: Sie kamen nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. Als das der König Herodes hörte, ließ er zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa. So zogen die Weisen nach Bethlehem.
Lied:
Kaspar: Wie sollen wir das Kind nur finden bei all den Leuten
Melchior: und ohne unsere Zeit hier zu vergeuden
Balthasar: Da seht, der Stern kommt uns ja entgegen.
Luzifer (mit Sternsingerstern zu den Weisen): Gott kam zur Welt, so arm so klein, doch voller Lebensfreude,
und Liebe und Frieden für euch und uns und alle Leute
ich führ euch hin, ich tue es gern
ich Luzifer der Morgenstern.
Kaspar: (sieht den zerlumpten Hirten) Der Morgenstern ist tief gesunken
Melchior: … und hat zuviel Schnaps getrunken.
Balthasar: (deutet auf den Stern): Nein, meine Damen, meine Herren,
ein wahres Wunder ist geschehen.
Das Geheimnis des Lebens werdet ihr sehen
Kommt lasst uns das Kind verehren.
(die Weisen folgen ihm und knien vor dem Kind)
Kaspar: Ich schenk dir Geld und Gold, du bist mein Erbe.
Melchior: Du wirst ein Held der Religion,
ja, man nennt dich Gottes Sohn.
Balthasar: Ein Arzt zum Heil, das wirst du sein
Mit Myrrensalbe für Groß und Klein.
Maria: Habt Dank, hochverehrte Weise,
ihr habt uns gerettet durch eure Reise.
Das Gold hilf gegen den leeren Bauch,
Gott danken wir mit Weiherauch
Mit Myrrensalbe – ja auch bei Gottes Sohn, da ist das so,
auch der kriegt mal nen wunden Po.
Sie hilft und heilt und so, gut angewandt,,
wird er „der Gesalbte“ von uns genannt.
Josef: Christ, der Messias, ja diese Botschaft, die ist gut
Gott wird Mensch mit Fleisch und Blut,
Chorführer: Da wünschen die Engel
Alle: Da wünschen die Engel
Chorführer: Hirten
Alle: Hirten
Chorführer: und Herden
Alle: und Herden
Chorführer: Ehre sei Gott
Alle: Ehre sei Gott
Chorführer: Und Frieden auf Erden
Alle: Und Frieden auf Erden.