Die Reise mit der Zeitmaschine von Mareike Kreitz

Die Reise mit der Zeitmaschine

Mareike Kreitz

Personen: Maria, Josef, Kind 1, Kind 2, Bote, Wirt, Engel, Hirte 1, Hirte 2, Weiser 1, Weiser 2, Weiser 3, Alle Engel,

Szene 1

2 Kinder unterhalten sich über Weihnachten auf dem Schulweg nach Hause. (Schulranzen auf dem Rücken)

Schild mit Datum: 18.12.98

Kind1:
Hast du schon alle Geschenke?

K2:
Ja, mein Vater kriegt einen selbstgebastelten Briefbeschwerer, für meine Mutter habe ich eine Kerze und meine Schwester bekommt ein neues Stofftier. Und was schenkst du?

K1:
Also, mein Bruder kriegt ein Matchbox Auto, die sammelt er nämlich. Meine Eltern kriegen Kinokarten. Dafür habe ich mein ganzes Taschengeld hergegeben. Weißt du schon, was du bekommst?

K2:
Klar, meine Eltern kaufen mir alles, was auf dem Wunschzettel steht. Ein Gameboy, Inliner, Computerspiele und neue Skier. Und du?

K1:
Ne, so genau weiß ich es noch nicht, meine Mutter versteckt immer alles im Kleiderschrank, und das Schlafzimmer ist abgesperrt. Aber das Schlimmste ist – ich muss wieder ein Gedicht auswendig lernen und am Heilig Abend vorsagen. Dann singen wir alle und mein Bruder flötet. Und erst danach dürfen wir auspacken. Jedes Jahr das Gleiche. Weißt du eigentlich, warum das alles?

K2:
Naja, das war doch mit Jesus und so, die Geschichte von seiner Geburt wird doch immer an Weihnachten erzählt. Glaubst du, dass das wirklich alles so passiert ist?

K1:
Keine Ahnung, man müsste in die Vergangenheit reisen, und sich das alles selber anschauen. Wir können uns ja eine Zeitmaschine bauen, du weißt schon, so wie in dem Film.

K2:
Au ja, lass uns gleich heute nachmittag anfangen.

Szene 2:

Die 2 sind gerade dabei, die Zeitmaschine zusammenzubauen. Sie besteht aus Pappkartons, die mit Alufolie beklebt worden sind. Innen soll eine Glühbirne montiert sein, die leuchtet, wenn sie „fliegen“.

K1:
Mensch, die ist echt toll geworden, oder?

K2:
Ja, gleich ist sie auch fertig.

K1:
Gib mir mal die Schrauben und den Draht.

K2:
So, noch das aufeinander, den Schalter an – es kann los gehen!

Die Glühbirne leuchtet; die Kinder laufen mit der Zeitmaschine, und landen mit einem Rumps wieder auf der Erde –

Schild 20.12.00 wird sofort hochgehoben. Unauffällig tragen sie die Maschine beiseite. Josef und Maria sitzen direkt neben der Landestelle und werkeln an ihren Sachen herum. Der Bote kommt von hinten an.

Szene 3:

Josef baut für sich und seine schwangere Maria ein neues Haus. (Säge, Holz, Geschirr) als der Bote des Kaisers kommt:

Bote:
Hiermit verkünde ich die Anordnung des Kaisers Augustus: Alle Bewohner des Landes sollen in die Heimatstadt ihrer Vorfahren gehen und sich zählen lassen, damit erfasst werden kann, wie viel Steuern erhoben werden. Macht euch sofort auf den Weg. (ab)

Josef:
Maria, hast du das gehört? Jetzt wo du schwanger bist, sollen wir uns auf die lange und beschwerliche Reise von Nazareth nach Bethlehem machen? Denn dort sind meine Eltern geboren.

Maria:
Das Kind soll zwar bald geboren werden, aber einem Befehl des Kaisers können wir uns nicht widersetzen. Ich werde unsere Sachen zusammenpacken, auch für das Kind nehme ich ein paar Windeln mit.

Josef:
Und vergiss die warmen Decken nicht, nachts wird es schon sehr kalt. Ich gehe mal den Esel aus dem Stall holen, und sage den Nachbarn, sie sollen in Haus und Hof nach dem Rechten sehen.

Maria packt alles in einen großen Sack: Windeln, Decken, Geschirr und ein bißchen Kleidung; Josef tut so, als ob er mit dem Nachbarn redet.

Maria:
Also dann, machen wir uns auf den Weg.

Maria und Josef laufen…

Szene 4:

Schild 24.12.00
Ankunft in Bethlehem. Sie gehen zur Herberge „Zum Kaiser“ (Schild hängt über der Tür)

Maria:
Ach Josef, sind wir bald da? Ich kann schon nicht mehr laufen und bin schon ganz erschöpft.

Josef:
Schau Maria – dort ist eine Herberge. Hoffentlich finden wir noch einen Platz. Aber du siehst ja, wieviel Menschen unterwegs sind, sie alle folgen dem Befehl des Kaisers.

Maria:
Ach wäre das schön, heute abend in einem weichen und warmen Bett zu liegen.

Josef:
Lass und klopfen.

Der Wirt öffnet die Tür.

Wirt:
Oh nein, nicht noch mehr Gäste. Meine Herberge ist bis auf das letzte Bett belegt. Der Erlass des Kaisers hat viele Leute hier her geführt. Alle Herbergen im Ort sind voll. Ihr kommt zu spät.

Josef:
Wir kommen von weit her aus Nazareth und da meine Frau ein Kind erwartet konnten wir nicht schneller reisen.

Maria:
Bitte, hast du nicht noch einen Platz für uns, an dem wir heute Nacht schlafen können. Ich kann nicht mehr weiter.

Wirt:
In meinem Haus auf gar keinem Fall. Das Einzige, was ich zu bieten hätte, wäre die alte Scheune dort drüben. Dort ist sauberes Stroh, und die Tiere werden euch wohl nicht stören.

Maria und Josef bedanken sich.

Szene 5:

Die Kinder unterhalten sich.

K1:
Siehst du, in dieser Nacht hat Maria in der Scheune das Kind bekommen. Sie hat Jesus in Windeln gewickelt und in die Krippe gelegt.

K2:
Genau, jetzt erinnere ich mich auch wieder. Jetzt kommt die Stelle mit den Hirten. Schau dort hinten ist das Feld und ihre Herde.

Die Hirten stellen sich auf, die Kinder laufen dorthin. Verziehen sich aber unauffällig.

Szene 6:

Die Hirten wachen bei ihren Schafen.

Hirte 1:
So eine kalte Nacht, gib mir noch eine Decke und leg noch mehr Holz auf das Feuer.

H2 gibt ihm eine Decke, und legt Holz aufs Feuer.

Hirte 2:
Aber zum Glück ist alles still, keine wilden Tiere zu sehen. Die Herde ist ganz ruhig.

Der Engel erscheint, die Hirten stehen auf, und schauen den Engel staunend an.

Engel:
Habt keine Angst. Ich habe eine große Freudenbotschaft für euch und für das ganze Volk. Heute ist euch der Retter geboren worden, in der Stadt Davids – Christus der Herr. Und dies ist das Zeichen, an dem ihr es erkennt: ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das liegt in Windeln gewickelt in einer Krippe.

Alle Engel:
Erde sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden.

Engel weg; stellen sich neben die Krippe.

Hirte1:
Hast du das gesehen, ich glaub` ich trau meinen Augen nicht. Waren das echte Engel?

Hirte2:
Ja, ich habe sie doch auch gesehen. Lass uns gehen und sehen, ob wir das Kind finden.

H1:
Komm schnell, aber stell dir vor, wenn es wirklich in einer Futterkrippe liegt, ist es furchtbar kalt. Wir wollen ihm ein warmes Fell mitbringen.

H1 nimmt ein Fell mit. Hirten laufen zur Krippe.

Szene7:

Bei der Krippe

H2:
Sieh nur wie klein es ist. Das ist also der Retter der Welt. Und der Engel hat sogar uns einfachen Hirten den Weg hier her gezeigt.

H1:
Lass uns näher gehen und unser Geschenk überreichen.

H legen das Geschenk ab und verbeugen sich vor Jesus.

Maria:
Vielen Dank für die Decke. Geht und erzählt allen Menschen, dass heute der Heiland geboren ist.

Sie drehen sich um, und erzählen der Gemeinde:“Euch ist heute der Heiland geboren“ (mehrmals)

Szene 8:

Kinder tauchen wieder auf; sie unterhalten sich. Über der Krippe leuchtet ein Stern.

K1:
Schau über dem Stall der große helle Stern.

K2:
Das muss der Stern sein, der den Weisen den Weg vom Morgenland nach Bethlehem gezeigt hat.

K1:
Dort hinten kommen sie gerade.

Die Weisen kommen, die Kinder gehen wieder.

Weiser1:
Jetzt ist der Stern schon ganz nah. Irgendwo hier muss es sein.

W2:
Habt ihr alle eure Geschenke noch. Wir wollen dem neugeborenen König gebührend begrüßen.

W3:
Weihrauch, Myrre und Gold – ich hab alles hier in meiner Tasche.

Lasst uns sehen, wo wir das Kind finden.

W1:
Seht dort über dem Stall leuchtet der Stern.

W2:
In einem Stall? Das kann nicht das Kind sein, das wir suchen.

W3:
Jetzt sind wir den ganzen weiten Weg gelaufen, nun gehen wir näher und schauen uns das Kind einmal an.

W gehen nahe hin.

W1:
Sieh nur, lauter Engel. Und das Baby in der Krippe.

W2:
Dann ist doch hier in diesem Stall der Retter der Welt geboren. Ihm wollen wir unsere Geschenke geben.

Szene 9:

Alle stehen leise rund um den Stall

Kinder

K1:
So war das also in der Nacht als Jesus geboren wurde.

K2:
Gott hat seinen Sohn für uns auf die Welt geschickt.

K1:
Oh, ich glaube wir müssen dringend zurück. Es ist Zeit für die Bescherung.

K2:
Also jetzt weiß ich, dass wir uns was schenken, weil wir uns freuen, das Jesus für uns geboren ist. Und um anderen diese Freude weiterzugeben schenken wir ihnen auch heute noch etwas.