Die drei Waisen aus dem Morgenland / von Matthias Mempel

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Die drei Waisen aus dem Morgenland

©Matthias Mempel

Rollen (14) evtl. auch 11 ohne Räuber 3, Erzähler und Junge/Mädchen:  

Waisenkind 1:

Waisenkind 2:

Waisenkind 3:

Erzähler:

Bote:

Junge:

Mädchen:

Waldarbeiter:

Lehrling:

Räuber 1:

Räuber 2:

Räuber 3:

Maria:

Joseph:

 

Lied: Stille Nacht

Szene 1:

Darsteller: Waisenkind 1, Waisenkind 2, Waisenkind 3, Erzähler, Bote

 

Hintergrund: alte Brücke, Wiese, Kalt, Dämmerung

Kulissen Powerpoint Datei Zur Erklärung: Als Hintergrund wurden mit Hilfe eines Beamers und dünnem Baumwollstoff Kulissen als Hintergrund heranprojeziert. (Als Tipp: wenn man dünnen Baumwollstoff nimmt und von hinten mit einem Beamer Bilder heranprojeziert, dann ist dies eine super Alternative zu gemalte Kulissen!)

Motiv Erzähler Beginn

Erzähler:              Alles begann mit einem Brief. Einem Brief der plötzlich und ohne Vorwarnungen vorbeifolg. Diese wenigen Zeilen veränderten das Leben von 3 Freunden. Für sie begann damit ein Abenteuer, was sie sich niemals erträumt hätten…

Licht geht an und die 3 Waisen sitzen an einem kleinen Feuer, was sie in einer Dose gemacht haben um sich daran zu wärmen. Plötzlich rennt ein Bote des Königs vorbei und stolpert über die Kinder.

 

Motiv Erzähler Ende

Geräusche: leichter Wind, Feuerknistern

 

Bote:                                    (fällt hin und verliert Briefe) Aaaah…! Eledes Pack! Oh man! (Rappelt sich auf und sammelt Briefe ein) Wieso sitzt ihr Lumpen hier? Verbieten sollte man euch armes Gesindel! Ich schicke die Wachen vorbei und dann werden eure Eltern dafür bezahlen müssen. (presst alle Briefe hektisch in seine Umhänge tasche) Oh – ich würde euch am liebsten… Ach – ihr seid es nicht wert! (Winkt ab und rennt weiter!)

 

Bote rennt weg, während die Kinder alles nur beobachtet haben.

 

Waisenkind 1:   Der hat es ja eilig gehabt.

 

Waisenkind 2:   Ohne Frage – das muss wichtig gewesen sein!

 

Waisenkind 3:   (Grinst) Aber nett war er…

 

Waisenkind 1:   Wieso!?

 

Waisenkind 3:   Na der wollte sogar unsere Eltern suchen lassen! Ich hätte mich sehr darüber gefreut sie endlich kennenzulernen!

 

Waisenkind 1:   Stimmt!

 

Waisenkind 2:   Nee du – mir ist es so recht lieb. Als ich mit 8 Jahren von zu Hause weggerannt bin, war das für mich echt toll. Keine Schläge mehr, keine Tritte, keine Angst mehr vor meiner Stiefmutter.

 

Waisenkind 3:   Vielleicht hast du ja recht. Aber interessiert hätte es mich aber… Hey seht mal (zeigt auf Brief)

 

Auch die anderen Kinder sehen zu dem Brief

 

Waisenkind 1:   (springt auf und hebt den Brief auf) Wow – mein Erster Brief den ich bekommen habe. Unglaublich! Und wie schön der sich anfühlt.

(reist ihn auf und dreht ihn hin und her) Oha… Interessant… Das ist ja toll.

 

Waisenkind 3:  Na – was steht drinnen?

 

Waisenkind 2:   Genau! Das klingt ja spannend.

Erwartungsvoll sehen die beiden zu dem Brief lesenden Kind

Waisenkind 1:   Also… (holt Luft) Keine Ahnung! Wer kann lesen?

 

Waisenkind 2:   (steht auf) Na gib schon her! Ich versuchs mal.

Liest vor:             „An alle Weisen und Gelehrten!“

 

Waisenkind 1:   Oh – die reden von uns! (grinst)

 

Waisenkind 2:   Ruhe – ich muss mich konzentrieren!

Liest weiter:       „Ein neuer Stern ist aufgegangen. Gleich am Ende des großen Wagen! Ein Stern der eine wertvolle Nachricht für uns hat, welche die Welt verändern könnte. Deshalb treffen sich alle Weisen morgen nach Sonnenaufgang im Gelehrtenraum.“

 

Waisenkind 3:   Na das klingt ja echt abenteuerlich. Meint ihr, wir sehen den Stern heute auch?

 

Kinder sehen nach oben!

 

Waisenkind 2:   Ich glaube dort oben ist er. Da ist der große Wagen und dahinter leuchtet so ein bunter Stern.

 

Waisenkind 1:   Ja – ich sehe ihn auch.

 

Waisenkind 2:   Den habe ich vorher noch nie entdeckt.

 

Waisenkind 3:   Wie auch – den gibt’s ja noch nicht lange!

 

Waisenkind 2:   Schön leuchtet er ja, aber ob da so viel dahinter steckt?

 

Waisenkind 1:   Na dann lasst uns das herausfinden! Morgen früh zur Versammlung!

 

Waisenkind 3:   Nee du – das ist viel zu gefährlich. Die Wachen werfen uns in den tiefsten Keller, wenn die uns entdecken.

 

Waisenkind 1:   Aber im Brief stand doch: „Alle Waisen treffen sich morgen nach Sonnenaufgang im Gelehrtenzimmer. Und wir sind doch Waisenkinder oder?

 

Waisenkind 2:   Ach du bist doch ein Drops. Aber vielleicht sollten wir es doch wagen… Kommt wir schlafen mal. Morgen früh sehen wir weiter.

 

Kinder legen sich hin und versuchen zu schlafen

 

Geräusche: Ende

Szene 2

Darsteller: Waisenkind 1, Waisenkind 2, Waisenkind 3, Bote, Erzähler

 

Motiv Erzähler Beginn

Erzähler:              Gut schlafen konnte keiner der 3 Kinder in der Nacht. Zu aufgeregt waren sie, was sich hinter dem Stern verbergen könnte. Lange betrachteten sie in dieser Nach den hell und in bunten Farben funkelnden Stern, der einerseits unscheinbar und andererseits faszinierend und anders als die anderen leuchtete.

Gleich nach dem Sonnenaufgang hatte  jeder von ihnen den gleichen Wunsch: Auf zum Gelehrtenzimmer. Leise und unauffällig schlichen sie sich an das große Gebäude heran und lauschten mit gespitzten Ohren!

Motiv Erzähler Ende

 

Hintergrund: prunkvolles Gebäude aus der Zeit, Morgens

 

Kinder schleichen langsam an das große Gebäude heran

 

Geräusche: Menschengemurmel

 

Waisenkind 3:   Hat es schon angefangen? Ich hör gar nix!

 

Waisenkind 2:   Pssst. Ich glaube die fangen gerade an…

 

Eingespieltes Gespräch:              (Gemurmel) Ruhe! Ich bitte um Ruhe! Sicherlich haben alle von ihnen gestern Abend einen Eilbrief bekommen. Schön, dass ihr euch auf den Weg gemacht habt. Denn es gibt einen Grund, das wir uns heute hier versammeln müssen: Ein neuer Stern ist aufgegangen. Ein Stern der eine unglaubliche Botschaft in sich trägt. Die Ältesten haben sich zusammengesetzt und die alten Schriften studiert. Dabei sind sie auf eine Text gestoßen, der erzählt, dass der König der Welt geboren wird, wenn ein neuer Stern aufgeht. Wir sind uns einig, dass wir diesen Tag nun erleben dürfen. Darum haben wir die 3 Weisesten Gelehrten unseres Landes dazu auserwählt diesen König zu suchen und ihm Geschenke von uns allen zu überbringen. Heute Nachmittag machen sich Kaspar, Melchior und Baltasar auf den Weg um den König der Welt zu suchen. Mögen sie beschützt und bewahrt bleiben und unser Land würdig vertreten. (der Raum klatscht)

 

Geräusche: Ende

Waisenkind 1:   Habt ihr das gehört? Der König der Welt soll geboren worden sein!

 

Waisenkind 3:   Ich kann das gar nicht glauben! Ich denke wir…

 

Der Bote vom Abend schaut plötzlich um die Ecke herum und entdeckt die Kinder!

 

Bote:     Ihr schon wieder? WACHEN!!! Ergreift Sie.

 

Die Kinder rennen erschrocken weg  – der Bote natürlich hinterher

 

Bote:     Sie haben die Versammlung bespitzelt! Ergreift sie! WACHEN!!!

 

Verfolgungsjagt beginnt – Bote kann dann nicht mehr

 

Bote:     Ich bekomme euch noch!!! (hechelt) Ich weiß wo ihr euch versteckt – an der alten Brücke! (puh)

 

Kinder rennen weg

Hintergrund: alte Brücke

Kinder kommen wieder

 

Waisenkind 2:   Los – hier rein! (Kinder rennen unter Kanzel)

 

Kinder hecheln und keuchen

 

Waisenkind 1:   Man war das knapp.

 

Waisenkind 3:   Der hätte uns fast erwischt und dann wärs aus gewesen. Der dunkle Keller, das Verlies… eine Woche, einen Monat – oder ein Jahr.

 

Waisenkind 1:   Und was machen wir jetzt. Der hat noch gerufen, dass er weis, wo wir uns verstecken.

 

Waisenkind 2:   Ich glaube wir müssen weg aus der Stadt. Der wird uns suchen bis er uns hat und dann sind wir fällig.

 

Waisenkind 3:   Aber wo sollen wir hin? Wir haben doch niemanden!

 

Waisenkind 2:   Ach ich weis doch…

 

Waisenkind 1:   Na dann lasst uns doch mit den 3 Gelehrten gehen. Wir folgen ihnen und vielleicht nimmt  und der König der Welt auf. Wenn er gerade erst geboren wurde hat er sicherlich noch nicht so viele Diener! Wir könnten auf ihn aufpassen oder mit ihm spielen. Die anderen Diener sind da sicherlich zu groß für so was und Geschwister wird der König der Welt wohl nicht haben.

 

Waisenkind 2:   Aber ein König wird doch wohl in einem Palast wohnen. Mit riesigen Gärten, viel Gefolge,  Dienern und Soldaten. Er wird alles haben, was er sich auch nur zu denken erträumt. Und wir haben doch dort überhaupt nix zu suchen. Seht euch doch mal an. Wir sind niemands – wir sind einfach nur niemande.

 

Waisenkind 3:   Aber er ist unsere letzte Chance…

 

Nachdenklich sehen sich die Kinder um. Waisenkind 1 sieht in den Himmel.

 

Waisenkind 1:   Habt  ihr das auch gesehen? Der Stern hat einmal kurz aufgeleuchtet! Ich denke wir sollten dem nachgehen!

 

Waisenkind 3:   Es ist Tag! Hast du paar auf den Kopf bekommen, dass du schon Sterne siehst…

 

Waisenkind 2:   Sieht nach oben Halt! Vielleicht hat ER/SIE recht.  Ich habe zwar auch nichst gesehen, aber wenn selbst der Himmel den König ankündigt und wir das entdecken durften, dann sollten wir es probieren. Kommt wir packen. Nicht das noch die Wachen auftauchen!

 

Motiv Erzähler Beginn

Erzähler:              Schnell und ohne zu zögern packen die 3 Freunde ihre wenigen Sachen die sie hatten. Sie wussten jeden Moment konnten die Wachen kommen und dann wäre alles zu spät gewesen.

Motiv Erzähler Ende

 

Lied: Oh komm Oh komm du Morgenstern, 1-2 (Vortragslied)

Szene 3

Darsteller: Waisenkind 1, Waisenkind 2, Waisenkind 3, Erzähler, Junge, Mädchen

 

Hintergrund: Büsche, mit paar Häusern, Abends

 

Motiv Erzähler Beginn

Erzähler:              Am Nachmittag fanden sich die Kinder an dem Fels bei der Weggabelung außerhalb der Stadt ein. Dort warteten sie auf die Karawane der 3 Gelehrten. Schon bald kam diese an ihnen vorbei. Unauffällig verfolgten sie diese. Doch eine Frage schwirrte in den Herzen der Kinder herum: „Was konnten sie dem König der Welt für ein Geschenk mitbringen?“

Ohne eine Gabe – ohne ein Geschenk brauchten sie nicht anzukommen. Doch im Laufe der Zeit fand jeder etwas in seinem Beutel, was er ihm schenken wollte. Jeder fand eine Sache, die ihm besonders wichtig war.

Der eine hatte ein Armband in einer Schatulle. Es war von seiner Mutter, die er nie kennenlernt hatte.

Ein anderer hatte ein Schnitzmesser von seinem Opa. Es sah wundervoll aus und war liebevoll von ihm verziert worden.

Und das andere Kind wiederum hatte einen silbernen Ring. Er fand diesen vor einigen Jahren auf der Straße. Der Ring war alt und sehr klein, aber das wertvollste was er hatte. So zuzogen diese weiter bis sie in eine Stadt kamen, wo die Gelehrten übernachten wollten. Es war Abend.

 

Motiv Erzähler Ende

 

Geräusch: Feuerknistern

 

2 Kinder sitzen wieder an einer Dose und wärmen sich die Hände am Feuer. Einer grillt ein Stück Brot am Spies.

 

Waisenkind 3:   Mhm. Lecker. Heute gibt’s altes Brot mit Grasbüschelbelag. Mein Lieblingsessen

 

Waisenkind 1:   So essen nur die Könige. Wo hast du denn das Brot her?

 

Waisenkind 3:   Du glaubst gar nicht was die hier alles wegwerfen. Ich habe sogar eine Halbe Annanas gefunden – zwar bisschen weich, aber als Nachtisch noch voll in Ordnung.

 

Kommt gerade aus der Ecke

 

Waisenkind 2:   Was gibt’s denn heute zu feiern. Geröstetes Brot und sogar Annanas. Das riecht man ja 100m gegen den Wind.

 

Hinter ihnen Raschelt es plötzlich

 

Waisenkind 1:   (schreckt zusammen) Wer ist da? Wir sind gemein, gefährlich und böse. Verschwinde oder… hatschi….  (Kind niest)

 

Mädchen:           G-G-G-Gesundheit.

 

Bibbern vor Angst  kommt ein Mädchen mit einem kleinen Jungen an der Hand aus dem Busch gekrabbelt

 

Waisenkind 1: Danke (lieb) äh… ich meine RUHE! (Böse gesprochen) Wo war ich gerade stehn geblieben.

 

Mädchen: (ängstlich) Du warst bei: „Ihr sein Böööse und gemein und gefährlich!“  Bitte tut uns nichst – wir haben blos das leckere Brot gerochen!

 

Kleiner Junge:   Und da haben wir uns angeschlichen. Hm… duftet das lecker.

 

Waisenkind 3: Na dann setz euch mit her. Wir haben genug für euch mit da

 

Waisenkind 1: Aber wir sind doch gemein und gefährlich und ….

 

Waisenkind 3:   … und Böse. Ich weiß schon, aber lass uns das erst nach dem Essen wieder sein.

 

Kinder essen gemeinsam

 

Waisenkind 2:   Na erzählt mal. Wieso lebt ihr denn auf einer Straße. Ich habe vorhin gesehen, dass es ein Haus für arme kleine Kinder gibt, wo man euch annehmen kann. Gleich da vorn an der Straße.

 

Waisenkind 1:   Echt – so was gibt es?

 

Waisenkind 2: Ja – aber nicht für dich – du bist zu alt und zu muffig.

 

Waisenkind 1:   Oh – bist du gemein!
Waisenkind 3:   und böse und gefährlich! Buh! (schaut neckig zu Waisenkind 1)

 

Mädchen:           Naja. Wir wären gern dort, doch es kostet Geld. Jedes Kind muss etwas Geld bezahlen, damit es aufgenommen werden kann. Doch wir sind einfach zu arm. Selbst durch betteln würden wir das niemals schaffen. Wir haben gerade genug, dass wir nicht verhungern.

 

Junge:  Aber trotzdem knurrt unser Magen jeden Morgen. Aber wenn wir mal groß sind, dann werden wir mal Sklaven. Das wird toll. Denn dann können wir endlich in einem Haus wohnen.

 

Nachdenklich sitzen die Kinder am Feuer. Ein Kind klappert mit seinem Beutel

 

Waisenkind 2: (nachdenklich holt er die Schatulle heraus) Wisst ihr was – ihr bekommt ein Stück von meinem Armband ab. Es dürfte reichen, dass ihr in dem Haus aufgenommen werden. Aber ihr müsst mir versprechen morgen früh sofort hinzugehen.

 

Junge:               Wirklich!?

 

Mädchen:        Echt!? Du willst uns so was wertvolles schenken?

 

Junge:               Ganz ehrlich? Ohne Tricks?

 

Waisenkind 2:   Ja – ohne tricks.

 

Waisenkind  1: (Flüstert) Denk dran – das ist dein Geschenk an den König!

 

Waisenkind 2:   Ich weis. Aber ich gebe ja auch nicht alles weg!

 

Geräusche: Ende

Motiv Erzähler Beginn

Erzähler:              Müde und abgekämpft legten sich die Kinder hin um zu schlafen. Nur nach wenigen Minuten waren sie im tiefen Land der Träume.

Motiv Erzähler geht weiter!!!

 

Motiv Erzähler wird durchgespielt

Szene 4

Darsteller: Waisenkind 1, Waisenkind 2,  Waisenkind 3, Waldarbeiter, Lehrling, Erzähler

Hintergrund: Wald, Tag

 

Motiv Erzähler geht weiter

Erzähler:              Schon lange liefen die Kinder nun hinter der Karawane her. Durch Wüsten und über Hügel, an Flüssen vorbei und durch tiefe Täler. Immer mit der Hoffnung im Gepäck den König der Welt zu sehen und bei ihm aufgenommen zu werden. Ihr nächste Station sollte sie an einen Waldrand führen.

Motiv Erzähler Ende

 

Geräusch: Vögelgequatsche

 

Ein Waldarbeiter arbeitet mit seinem Lehrling in einem Wald. Die 3 Waisenkinder kommen langsam an und beobachten die Szene von weitem.

 

Waldarbeiter:                   Du dummes Kind. (schlägt es) Wie kann man nur so ungeschickt sein? (schubbst es weg, sodass es hinfällt)

 

Lehrling:                              Es tut mir leid. Bitte hör auf. Ich will es auch wieder gut machen! (Kniet vor ihm und beginnt zu weinen) Ich wollte das nicht!

 

Waldarbeiter:                  Wie willst du das denn wieder gut machen? (Holt aus mit einem dicken Stecken)

 

Waisenkind springt aus dem Versteck und hält den Stecken fest

 

Waisenkind 1:   HALT! Was hat er denn gemacht? Nicht schlagen!

 

Waldarbeiter: (sieht sich erschrocken um) Was!? Was soll das? Was mischst du dich hier ein?

 

Waisenkind 1:   Ich will nur wissen, was er schlimmes verbrochen hat. Wir haben alles mit angesehen!

 

Waldarbeiter:                   Der dumme Lehrling hat mein einziges Schnitzmesser kaputt gemacht. Wie sollen wir nun überleben. Ich wollte ihm alles beibringen. Doch jetzt müssen wir beide verhungern! Dem werd ich es zeigen! (will wütend mit dem Stock zuschlagen)

 

Waisenkind 3:                   STOP! Hier – nehmen sie das. (Kind springt her und kramt in seinem Beutel herum und ziegt das Schnitzmesser heraus) Nehmen sie das Messer, doch nur unter einer Bedingung: Schlagen sie niemals mehr ihren Lehrling und bringen sie ihm alles bei, was sie können!

 

Waldarbeiter nimmt verwundert seinen Stecken zu Boden und sieht sich das Messer an.

 

Waldarbeiter:   Na gut… Sieht gar nicht mal so schlecht aus. (sieht es sich weiter an) Abgemacht!

 

Lehrling:              sieht verwundert uns sprachlos  zu den Waisenkindern hin.

 

Geräusch Ende

 

Motiv Erzähler Beginn

Erzähler:              Schon bald brachen die 3 Freunde wieder auf wieder . Jeder von ihnen wusste: Wieder war ein Geschenk weniger in ihren Beuteln. Und wieder schwand damit die Chance, dass der König der Welt sie aufnehmen würde. Doch keiner von ihnen verlor auch nur ein Wort darüber. Nachdenklich zogen sie der Karawane nach.

Motiv Erzähler Ende

 

Musikstück Gitarre

Szene 5

Darsteller: Waisenkind 1, Waisenkind 2,  Waisenkind 3, Räuberbande, Erzähler

Hintergrund: Wald und Ruine, Nachts

 

Motiv Erzähler Beginn

Erzähler:              Es war düsterer Ort. Die Karawane hatten sie aus den Augen verloren – nur die Spuren der Kamele waren auf dem Weg zu erkennen. Keine Menschenseele war weit und breit. Da geschah es…

Motiv Erzähler Ende

 

Geräusche: Wind gruselig

 

Kinder laufen müde und schlapp auf der Straße entlang. Plötzlich springt eine Gruppe von Banditen aus einem Gebüsch hervor.

 

Motiv Räuber Beginn

 

Räuber 1:            Stop! Überfall! (zückt ein Messer)

 

Kinder versuchen wegzurennen, doch einer zweiter Räuber tritt hinter ihnen auf.

 

Räuber 2:            Nicht so schnell ihr Kleinen. (Zückt auch ein Messer)

 

Waisenkind 1:   Wir haben nichts – ehrlich!

 

Waisenkind 3:   wir sind selber arm! Was wollt ihr von uns.

 

Räuber 3:            Klappe zu! Wir sagen hier wer nichts hat, klar!

 

Räuber 2:            Gebt mal eure Säcke her!

 

Kinder wehren sich – doch Räuber entreisen ihnen ihre Wanderbeutel

 

Räuber 1:            Nochmal so was und ihr habt die Klinge zwischen den Rippen, klar?

 

Räuber durchwühlen die Beutel.

 

Räuber 2: Na sieh mal einer an. Ein Pullover. (kuschelt sich rein) Schön warm.

 

Räuber 3: Oha – hier ist ja was Interessantes. Eine Dose

 

Waisenkind 2:   Lass die da drinnen. Die gehört mir! Gib sie her! (Kind rennt zu dem Banditen hin)

 

Räuber 1:            Lass das mal schön! (schubbst Kind in den Staub)

 

Räuber 3:            Kommt Leute – wir haben alles was wir brauchen. Lasst die Winzlinge hier allein. (Grinst gemein)

 

Räuber rennen weg. Die Kinder schütteln ihre Klamotten ab und lassen sich auf den Boden fallen

 

Motiv Räuber Ende

Geräusche: Ende

Szene 6

Darsteller: Waisenkind 1, Waisenkind 2,  Waisenkind 3, Erzähler

 

Hintergrund: Wald und Ruine, Nachts

 

Motiv Erzähler Beginn

Erzäher:               Enttäuscht saßen nun die Kinder im Dreck. Traurig und wütend zugleich über das was gerade passiert war. Keiner brachte auch nur einen Ton heraus. Zu sehr saß der Schrecken in ihren Gliedern und zu bekümmert waren ihre Herzen, dass alle Geschenke für den König der Welt weg waren. Mehr und mehr schwand ihre Hoffnung.

Motiv Erzähler Ende

 

Geräusche: Wind gruselig

 

Kinder rappeln sich auf

 

Waisenkind 2:   Das wars gewesen. Alles vorbei. Die Geschenke sind weg, unsere warmen Klamotten gestohlen und unser Essensvorrat mitgenommen – alles ist weg.

 

Waisenkind 3:   Und  jetzt? Wir sind im Nirgendwo – keine Ahnung was wir hier machen sollen! Wo wir hinsollen! Es ist vorbei.

 

Waisenkind 1:   (springt auf) Noch nicht ganz! Seht mal da vorn… Da ist der Stern, ganz nahe über einem Hügel! Vielleicht ist es dort. Außerdem haben die Banditen ein Geschenk nicht erwischt. (zieht seinen Schuh aus und holt den Silberring hervor) Hier seht mal!

 

Waisenkind 2:   Ach – Selbst wenn dort der König der Welt geboren worden ist, was will der dann mit einem kleinen silbernen Ring und 3 dreckigen Kindern? Es ist vorbei. Aus – Schluss – Ende. Kommt – wir gehen zurück!

 

Waisenkind 1:   Nee – so kurz vor dem Ziel geb ich nicht auf. Entweder nimmt uns der König der Welt auf so wie wir sind: Dreckig, arm, ausgeraubt mit nur einem kleinen goldenen Kreuz oder es wäre es Blödsinn gewesen überhaupt hierher zukommen. Entweder nimmt er uns so wie wir sind, oder er lässt es ganz bleiben!

Kommt jetzt mit! Ich will endlich die großen Gärten sehen!

 

Geräusche: Ende

 

Motiv Erzähler Beginn

Erzähler:                             Entschlossen und mit großen Schritten stapfte das Waisenkind mutig voran. Alle Hoffnung im Gepäck die es noch irgendwo aufbringen konnte. So viel, dass sogar die anderen beiden Freunde davon angetrieben wurden.

Motiv Erzähler Ende

Lied: Oh komm Oh komm du Morgenstern, 3 (Vortragslied)

Szene 7

Waisenkind 1, Waisenkind 2,  Waisenkind 3, Maria, Joseph, Jesuskind, Erzähler, Schaf

Hintergrund: Vorhang fällt ab – Krippe steht da – Beamer aus

 

Motiv Erzähler Beginn

Erzähler:              Näher und Näher kamen die Kinder dem Hügel, wohin sie der Stern führte. Doch ein anderes Anwesen zeigte sich ihnen. Keine große Gärten, sondern abgeerntete Felder. Keine Wachen, sondern Schafe standen herum. Keine großer Palast, sondern ein altes ärmliches Haus stand da vor ihnen. Doch ohne Zweifel blieb an diesem Ort der Stern auf geheimnisvolle Weise stehen.

Motiv Erzähler Beginn

 

Waisenkind 1 zieht seine Freunde zu dem „Anwesen ohne hinzusehen“

 

Waisenkind 1:   Kommt schnell, wir sind gleich da. Ihr seht gleich die wunderbaren Türme und die Wachen und die Gärten und die…

 

Schaf:   Mäh

 

Waisenkind 2:   Schafe… Das wars gewesen. Ich hab doch gesagt: ´lasst uns umkehren´. Ihr wolltet aber, dass wir hier her gehen… TOLL!

 

Waisenkind 3:   (ironisch) Was für ein Palast. Genau so habe ich ihn mir vorgestellt. Riesige Mauern (zeigt auf Holzwand) Kraftige Wachen (zeigt auf Schaf) Wunderbare Gärten (zeigt auf Feld) Ach es war alles umsonst…

 

Waisenkind 1:   (steht starr da und flüstert) Es war alles umsonst…

 

Motiv Hoffnung Beginn

 

Joseph:                               Was war umsonst? (Mann kommt hinter dem Haus hervor) Und was treibt euch denn hier her?

 

Waisenkind 2:   Ach nichts… Wir haben uns vertan! Kommt – wir gehen wieder.

 

Joseph:                               Kann es sein, dass es etwas mit einem Stern zu tun hat?

 

Waisenkind 1:   Was haben Sie gerade gesagt?

 

Joseph:                               Na ob eure Reise vielleicht mit einem Stern zu tun gehabt hat?

 

Waisenkinder nicken hektisch und aufgeregt

 

Joseph:                Na dann kommt herein. Ihr findet das Kind, in Windeln gewickelt in der Krippe liegend. Den König der Welt! Ich sag drinnen nur kurz bescheid.

 

Vorhang mit Außendarstellung vom Stall fällt herunter. Dahinter sitzen Maria, Joseph an der Krippe.

 

Maria:                  Kommt herein. Schön, dass ihr da seid.

 

Verwundert sehen sich die Kinder um – ohne auch nur ein Wort sagen zu können.

 

Waisenkind 1:   Entschuldigung, aber das soll es hier sein? Das soll der Palast des Königs der Welt sein?

 

Waisenkind 2:   Wollen sie uns veralbern?

 

Waisenkind 3:   Wo sind die Wachen und die Gärten und die Türme und die goldenen Statuen und die Diener? Wir wollten doch seine Diener werden und bei ihm bleiben und …

 

Maria:                   Setzt euch erst einmal. Nehmt euch etwas zu Essen, dann will ich versuchen es euch zu erklären….

 

Motiv Hoffnung Ende?

 

Erzähler:              Die ganze Nacht lang sprachen Maria und Joseph mit den Kindern über das, was sie erlebt hatten. Sie erzählten wie Maria der Engel Gabriel erschien und ihr sagte: „Du wirst ein Kind bekommen! Gott selbst wird es sein.“ Sie erzählten wie Joseph im Traum der Engel erschien, der ihm sagte: „Ihr sollt das Kind Jesus nennen.“

Und sie erzählten davon, dass dieses Kind der König der Welt ist. Ein König, der anders regiert wie die Könige der Länder und der andere Diener möchtel wie die Könige der Länder. Sie erzählten davon, dass Gott selbst in diesem Kind auf diese Welt kam, doch anderes als alle es dachten.

Erstaunt hörten die Kinder den Worten und Geschichten von Maria und Joseph zu. Spät am Abend klopfte es an der Tür. Davor standen 3 Männer mit einem großen Gefolge und vielen Kamelen. So begegneten die 3 Waisenkinder den Gelehrten aus ihrer Heimat. Doch was dann unglaubliches passierte, dass erzählt eine andere Geschichte.

 

Motiv Hoffnung Ende?