Der Rabe und das Kind, von Cathrin Weyer

Eingangsdialog

Pastor/Erzähler

…und ich wollte euch mal erzählen, wie das mit Weihnachten ist…

Rabe kommt auf die Bühne

Rabe (z.B. eine Handpuppe)

Halt! Halt! Halt! Ich kann das doch viel besser!

 

Pastor/Erzähler

Äh- du hast hier doch wirklich nichts zu suchen! Du siehst doch: Hier ist alles voll! Wir machen hier einen tollen Gottesdienst! Ich wollte gerade von Weihnachten erzählen…

 

Rabe

Ja,ja – deswegen bin ich ja auch hier – ich kann das nämlich viel besser als du!

 

Pastor/Erzähler

Was? Du? Ein Rabe kann das besser als ich? Was hast du denn mit Weihnachten zu tun?

 

Rabe

Ich – äääh – ich würd mal sagen, ich war dabei!

 

Pastor/Erzähler

Das wüsst ich aber…

 

Rabe

Ja, die Schreiber der Weihnachtsgeschichte haben das zwar nicht richtig gecheckt – naja und ich wollte mich auch nicht so in den Mittelpunkt drängen – aber ich war dabei°!

 

Pastor/Erzähler

Mir reichen eigentlich schon Ochs und Esel und die Schafe und kommen ja auch noch die Kamele, dann hast du mir noch gefehlt in der Sammlung. (zum Raben) Am besten, du haust jetzt wirklich wieder ab!

 

Rabe

Nein! Nein! Nein! Nein! Nicht so schnell! Darf ich nicht doch hierbleiben und von Weihnachten erzählen? darf ich hierbleiben, Kinder? (zu den Kindern)

 

Kinder

Jaaaaaa!

 

Rabe

Danke, danke!

 

Pastor/Erzähler

Na gut, fang an, aber benimm dich!

 

Rabe

Is ja schon gut, also
Ich traf Maria, sie hatte einen ziemlich dicken Bauch. (Zeigt einen dicken Bauch)
Erst dachte ich, die hat wohl zuviel Schokolade gegessen, aber nein, sie war schwanger und es war bald soweit…

Ein Kind mit dickem Buch kommt und setzt sich vor den Altar)

Mensch, wer bist du denn, was hast du da für ein Buch?

 

Kind

Die Bibel – heut ist doch Heiligabend…

 

Rabe

Mensch, da muss doch auch die Weihnachtsgeschichte drinstehen. Wie steht es denn da nochmal genau drin?

 

Kind

Ja, also…ZU dieser Zeit ordnete Kaiser Augustus an, dass alle Welt geschätzt wurde. Es war das erste Mal, dass sowas geschah, als Quirinius Statthalter von Syrien war. Und so zog jeder in die Heimat seiner Vorfahren, um sich dort in eine Steuerlisteeintragen zu lassen. Das machte sich auch Josef mit Maria, die bald ihr Kind bekommen sollte (Josef und Maria machen sich auf den Weg) auf den Weg von Nazareth nach Bethlehem in die Stadt Davids.

 

Rabe

Ja, ja, ich bin doch damals mit nach Bethlehem geflogen, den ganzen langen Weg und dann die Suche nach nem Zimmer
(zur Gemeinde) glaubt ihr, einer hätte Mitleid mit denen gehabt?
Der Mann aus dem Gasthaus nicht…
der Kaufmann nicht, der zwei Wohnungen hatte
der Bürgermeister sowieso nicht, der schickte sie in einen alten Schuppen.

 

Kind

Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe

 

Rabe

Mensch, war das aufregend!
Und dann kamen auf einmal ganz viele Leute: Hirten aus der Umgebung. (Hirten kommen auf die Krippe zu). Die wollten unbedingt das Kind sehen. Woher die es wohl wussten?

 

Kind

Ich weiß es. Ich kann es dir sagen!
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Feld. Sie hüteten des Nachts ihre Herde – da kam ein Engel Gottes zu ihnen (Ein Engel tritt zum Kind)
Sie hatten Angst, aber der Engel sprach zu ihnen:

 

Engel

(Während der Engel spricht kommen immer mehr Engel dazu)
fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine gute Nachricht, über die sich die ganze Welt freuen wird: euch ist heute der Heiland geboren, der euch zum Leben hilft. Geht und seht selbst: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt.

 

Rabe

Mensch, danke, dass du mir das erzählt hast, ganz alleine hätte ich es doch nicht mehr geschafft.
(Pause)

Ja, und dann kamen noch so ganz feine Herrschaften. (Die Weisen kommen langsam zur Krippe)
und brachte kostbare Geschenke mit, auch die hatten einen guten Wegweiser, nämlich den Stern da. (zeigt auf den Stern)
und dann standen sie alle da und freuten sich
Mensch, was sagst du nun?

 

Kind

Ach, es ist eine wunderbare Nacht. Und ich wünsche mir, dass nicht nur die Hirten und weisen sondern noch viel mehr Menschen den Weg zu diesem wunderbaren Geschehen finden. Damit nicht nur wir hier froh sind in dieser Nacht, sondern alle froh werden.