Begegnungen an der Krippe II
Mitwirkende: Ochse, Elefant, Dromedar, Pferd, Schaf, Esel, Ziege, Hund, Hirte, die Weisen, Frau von nebenan, Kind, Kater
Ochse
Ein jeder sieht hier, wer ich bin
Ich bin der Ochse Friedolin
überall im ganzen Land
ist der Friedolin bekannt
Denn mein Platz in jedem Fall
ist an der Kripp` dort in Bethlehems Stall
Ihr meint ein Ochse, der wär dumm-
vielleicht auch faul- ständ ihm Stall nur herum?
Man könnt an dem Ochsen kein Beispiel sich nehmen?
Ein Ochse kann manch einen Menschen beschämen
Bin stark und kräftig und kann schaffen-
tu wirklich nicht den Tag vergaffen.
Zwar schaff und schuft ich immerzu.
Jedoch mein Herr, der gönnt mir Ruh.
Der hat noch nie vergessen
mich Ochsen und mein Fressen.
Krault er mich hinter meinen Ohren
da fühl ich mich wie neugeboren
Denn das weiß ich von meinem Herrn
er hat mich wirklich herzlich gern
Doch was mich bei euch Menschen stört
wißt ihr denn, wem ihr zugehört?
Nehmt doch den Heiland bei euch auf!
Er wartet auf Euch. Er wartet darauf.
Als Jesus ist auf die Welt gekommen
haben wir Tiere ihn aufgenommen.
Kein Platz für ihn- als nur der Stall
Ich sag es euch -auf jeden Fall
So ist es in Wahrheit, die müßt ihr ertragen
Das habe ich Ochse euch Menschen zu sagen
Esel
Ich bin der Esel Asinus
Ich sag euch, was gesagt sein muß
Ich Esel muß auch mich bitter beklagen
und will heut euch kräftig die Meinung mal sagen
„Du Esel,“ das ist allerorten
ein Schimpfwort heutzutag geworden
Ich find das einfach hundsgemein
Denn ich bin stolz ein Esel zu sein!
Kau gern auf einem Büschel Gras herum
Man hält oft uns Esel für störrisch und dumm,
Was ja ganz und gar nicht stimmt
wenn man es genau mal nimmt!
Wir Esel sind fleißig und dienen gern
treu unser Leben lang unserm Herrn
tragen ihn auf unsrem Rücken,
auch wenn wir lieber nach ner Distel uns bücken
Auch wenn wir manchmal lieber rasten
wir schleppen geduldig die schwersten Lasten.
So wie es ist seit alters Brauch
Ich glaub, Gott mag uns Esel auch.
Zwar wird ein Esel gern veracht
und ohne Grund auch oft verlacht-
doch denk ich mir in aller Still
Ich, Esel, weiß doch, was ich will
Ich kenn die Krippe meines Herrn-
und habe ihn zum Fressen gern
Ihr könnt es in der Bibel lesen,
daß Gott schätzt unser Esel Wesen.
Ich Esel darf an der Krippe stehen!
Der Ehrenplatz, ist der nicht schön?
Was macht mich dieses Kind so froh
das in dem Heu liegt, meinem Stroh
mich wertschätzt, nicht verachtet
voll Liebe mich betrachtet.-
Auf Ehre und Gewissen
Ich möcht` es nimmer missen
Ich mag dies Kindlein -da
Ich sag da schlicht, I-A, I-A
Musik
Schaf
Ich bin nur ein Schaf. Ja, ein Lämmlein ich bin
Mir geht `s oft wie dem Esel und dem Friedolin
Es klingt als wärs die schlimmste Straf
sagt einer zum andern. „Du bist ein Schaf!“
So tut man mir Unrecht. Ich werd mich beklagen
muß euch ja die Wahrheit sagen
Ich bin nämlich eins von den Schafen,
die bei Betlehem`s Feld weiden und schlafen
Wir schlafen auf den Feldern- im Freien bei Nacht
denn Hirten halten treue Wacht
Aus dem Schlaf der Nacht wurden wir aufgeschreckt.
Es hat uns die Botschaft aufgeweckt
daß dort in dem Stall bei Ochse und Rind
wurde geboren das JesusKind .
Denn ein Engel über allen
ließ das Wort laut erschallen
daß es nun soll werden
Frieden hier auf Erden.-
Ein Zeichen sei das Krippenkind,
das hier man in der Krippen find-
An diesem kalten Ort,
das menschgewordne Wort?
Wir sprangen auf und sind mitgelaufen
mit den Hirten im großen Haufen
zum Stall, zur Krippe, zu sehen das Kind
bei Maria und Josef und bei Esel und Rind.
Mit meinem zarten, weichen Fell
will ich es wärmen -auf der Stell
Musik
Hirt
Ich bin ein Hirt. Das sieht man mir an
Daß ich eine Herde führen kann
Man sieht es an dem großen Stock
Man sieht es an dem warmen Rock
Und das muß ich leider sagen
Meine Kleidung ist reichlich abgetragen.
Den Beutel hab ich bei mir; in ihm Trank und Speise
Essen und Trinken- für die Reise.
Ich kenn mich aus- ich kenn den Weg
und finde jeden kleinen Steg
jede kleine Wasserquell
jedes grüne Futterstell
Denn wir Hirtenvolk bei Tag und Nacht
geben auf die Herde acht,
sind unterwegs mit unseren Herden.
daß Weideplätze gefunden werden
Vor Wölfen, Räubern, vor dem Dieb
schütz` ich die Tiere, und hab sie lieb.-
Wo ein Dieb ein Lamm will stehlen
wird so schnell nicht eines fehlen
Und doch mag man uns nicht -so ist das heute –
Wir sind auch nicht grad fromme Leute
Und wir sind arm. Wir leben gefährlich
Man hält uns auch für nicht ganz ehrlich,
Die Leute die halten uns für gemein
Doch bin ich stolz, ein Hirt zu sein!
Wir durften als erste nach Bethlehem gehen
Ja wir durften als erste das Christuskind sehen.
(Zwischenspiel: Kommet ihr Hirten) 5a+b)
Ziege:
Ich bin die kleine Ziege
will auch zu des Kindleins Wiege.
Das Christkindlein uns anzuseh`n
sind wir auf dem Weg, um zur Krippe zu geh`n
Hund:
Und ich bin der andre in diesem Bund
Ich, Wuff, der kleine Hirtenhund.
Beide:
Wir zwei woll`n das Kindlein ehren.
Und das soll keiner uns verwehren.
Das Kind dort -so arm- auf Heu und auf Stroh
Das macht gewiß auch uns sehr froh.
Wir haben zwar nichts, ihm zu bringen.
Nicht `mal ein Lied, ihm zu singen
in tiefen Tönen und in hellen.
Wir können nichts als nur meckern und bellen
Es wird uns nicht verachten
So woll`n wir`s mit Liebe betrachten.
Wir woll`n nun nicht länger verweilen
Und rasch zu dem Kindlein eilen,
das an die Menschen sein Herz verschenkt.
und auch an uns voll Liebe denkt.
Das wissen wir zwei ganz genau
meeh-meeh, meeh-meeh– wau-wau
Musik
Dromedar:
Ich bin das alte Dromedar,
das weit weg in der Wüste war-
Ihr schimpft mich zwar gern Trampeltier-
doch kann ich ehrlich nichts dafür.-
Wie bin ich durchs weite Wüstenland
über Stock und Stein gerannt!
Auf meinem Rücken hab` meinen Herrn ich getragen.
Der wollt` den Weg, den weiten, wagen-
Das Gottesgeheimnis in dem Kind zu erschauen
steh auch ich nun an der Krippe- voll Vertrauen
Elefant:
Ich bin der weise Elefant
und komm vom fernen Inderland,
Ich trug auf dem Rücken meine Herrn
Der folgte der Botschaft vom WunderStern,
der Nachricht, die er vernommen,
ein Kind sei in die Welt gekommen
in dem Gott uns seine Liebe schenkt-
mit Gedanken des Friedens an uns denkt.
Dies Geheimnis im Kind in Ehrfurcht zu schauen
steh ich staunend an der Krippe- voll Vertrauen
Pferd:
Ich bin das Pferd, bin von weit her geritten
Ich trug meinem Herrn mit schnellen Schritten.
Er wollt` auf dem Wege nicht lang` sich verweilen.
Der Krippe entgegen mußt` ich mit ihm eilen
Das Kind, dies Kind, das wollt er sehen.
Wer kann das Geheimnis von Gott verstehen?
Das Kind des Friedens, geboren heut?
So will ich tun, was dies Kind erfreut
Weisen:
Wir sind die Weisen, sind von ferne gekommen-
weil wir – vom Stern her- die Botschaft vernommen
daß Jesus sei geboren heute-
Für dich und mich und alle Leute.
Den König der Herzen, den wollen wir ehren
-und keiner soll es uns verwehren-
den König des Friedens für alle Welt.
Weil Liebe mehr zählt als Gut und Geld
drum bringen wir ihm unsre Gaben
– Mein Gold- das soll das Kind nun haben-
– Ich will `s mit kostbarer Myrrhe bedenken-
– Mit duftendem Weihrauch will ich `s beschenken
Wir woll`n unsre Liebe ihm zeigen
uns tief vor dem Kinde verneigen
Frau von nebenan:
Ich bin die Frau von nebenan,
die endlich hier verschnaufen kann
Nach allem Schaffen, Hetzen, Rennen,
darf ich hier endlich Ruh mir gönnen
Nach all dem Hetzen, Eilen
will gern bei dem Kind ich verweilen
Kater:
Und ich, der Kater Casimir
ich geh mit ihr zur Krippe hier
Die Mäus will ich verjagen,
die sonst das Kindlein plagen
Ich will es ihnen wehren,
des Kindleins Ruh zu stören-
Das will dem Kindlein ich schenken
und`s mit Musik bedenken
Das weiß ich ganz genau.
Miau- Miau- Miau
Kind:
Ich bin zwar Kind und bin noch klein
– es ist mein Herz nicht immer rein-
doch will auch ich kommen nach Bethlehems Stall-
Zu finden das Kind. Ihr Kinder all
kommt mit mir, zu sehn, was in dieser Nacht,
Gott hat an Freude uns gebracht-
Dies Kind bei Esel, Schaf und Rind
ist Freund für jedes, jedes Kind-
Drum wird, ihr Mädchen und Jungen,
ein Lied ihm jetzt gesungen
Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all,
zur Krippe her kommet zu Bethlehems Stall