Der Stern, ein Krippenspiel von Nadja Klein

Print Friendly, PDF & Email

Stern:   Schön, dass ihr wieder da seid,
ihr Großen und Kleinen, Männer und Frau´n
um an diesem besonderen Tag
wieder das Krippenspiel anzuschaun´.

Stern: Heute will ich euch die Geschichte
mal aus meiner Sicht erzählen.
Hirten und Schafe – bitte entschuldigt,
dieses Jahr werde ich euch den großen Auftritt stehlen.

Stern: Noch nie zuvor bin ich zu Wort gekommen,
dabei möchte ich´s doch so gern.
Denn ich war live dabei  in Bethlehem,
ich bin nämlich der Weihnachtsstern.

Stern: Diese Nacht damals war so dunkel
ich weiß es noch ganz genau.
Ich konnte sie von hier oben kaum sehn
den Mann und die hochschwangere Frau.

Stern: Ganz langsam gingen sie
die holprige Straße entlang.
Josef:    „Maria, bitte halte durch.“
Stern:   sprach müde der Mann.

Stern:   Die Frau sagte:
Maria: „Josef, ich kann nicht mehr lange gehen.
mir ist kalt, es ist so dunkel.
Nicht einmal ein Stern ist zu sehen.“

Stern: Die beiden taten mir leid,
und ich begann zu strahlen mit all meiner Macht.
warf mein Licht auf den Weg vor ihnen
verdrängte ein Stück von der finsteren Nacht.

Josef: „Maria, schau die Sterne
waren nur hinter den Wolken versteckt
und dort in der Ferne,
habe ich auch schon die Lichter der Stadt entdeckt.“

Stern: Die beiden gingen schnell,
endlich war Bethlehem in Sicht.
Auch ich strahlte noch ein bisschen heller
und schenkte ihnen mein schönstes Licht.

 

 

Maria: „Josef, endlich sind wir angekommen
hoffentlich finden wir noch ein Zimmer.
Ich muss mich ausruhen,
Hunger und Müdigkeit werden immer schlimmer.

Maria: Und ich spür´s
das Kind kommt auch bald zur Welt.
Hoffentlich nicht zwischen Sträuchern und Bäumen
Hier draußen mitten auf dem Feld.“

Josef: „Nein Maria, es gibt
so viele Gasthäuser in der Stadt.
Wir müssen nur fragen, wer für uns noch
ein kleines Zimmer übrig hat.“

Stern: Dieser Josef war ja lustig.
Er war so voller Zuversicht.
Ich von hier oben sah die Sache andres
ein freies Zimmer in Bethlehem – das gab es nicht.

Josef: „Schau, da drüben –
Gasthof Goldener Schwan,
da fragen wir zuerst,
Komm,  ich klopf an.“

 

…Josef klopft… Tür geht auf…

 

Wirt 1: „Was klopft ihr so spät
ist das denn zu fassen?
Seid ihr beiden von allen
guten Geistern verlassen?“

Josef: „Lieber Wirt bitte entschuldigt
unsere späte Störung.
Wir suchen ein Zimmer, wisst ihr,
wir sind hier wegen der Zählung.“

Wirt 1: „Ein Zimmer?
Jetzt noch um diese Zeit?
Alles besetzt, zieht weiter,
es tut mir leid.“

 

…Wirt schließt Tür…

 

Stern: Ach die Beiden…
ich hatte es ja kommen sehen.
hoffentlich finden sie blad einen Platz,
die Frau ist so müde, kann kaum noch stehen.

Josef: „Komm Maria,
beim nächsten haben wir Glück.
Lass uns weitergehen,
wenigstens noch ein kleines Stück.“

Maria: „Gasthof Zur Sonne,
das hört sich gut an.
Bitte Josef geh hin
und  klopf dort mal an.

……Josef klopft… Tür geht auf…

Wirt 2: „Ihr Beiden,
was kann ich für euch tun?
Wollte mich grad hinlegen,
um endlich von der Arbeit  auszuruhn´.“

Josef: „Lieber Wirt,
wir suchen einen Platz für die Nacht.
An ein kleines Zimmer, ein Bett
hätten wir gedacht…“

Wirt 2: Ein Zimmer, ein Bett?
Um diese Zeit?
Legt euch in den Stall,
ruht aus, euer Weg war sicher weit.“

Josef:  Das ist sehr freundlich von euch,
wir danken, lieber Mann.
Im Stall ist´s warm und trocken,
ein Ort an dem man gut schlafen kann.

 

…gehen zum Stall…

 

Stern: Wie freute ich mich für die zwei,
endlich hatten sie einen Platz gefunden.
Ich wusste ja nicht, dass ich in dieser Nacht
noch ein viel größeres Wunder würde bekunden.

Stern: So stand ich weiter am Himmel
direkt über dem Stall.
Eine seltsame Kraft ging davon aus,
reichte bis zu mir hoch ins weite All.

Stern:  In dieser Nacht gebar Maria ihr Kind,
wickelte es in Windeln
und legte es in die Krippe,
direkt neben Schaf, Ziege und Rind.

Stern: Es war das Schönste,
das ich jemals sah.
Wärme und Güte strahlte es aus,
goldener Glanz lag auf seinem Haar.

Stern: Unten am Stall fanden sich auch schon
die ersten Gratulanten ein.
Ich dachte mir noch;
„Müssen das ausgerechnet die Hirten sein?“

 

…Hirten laufen auf den Stall zu…
 

Hirte 1: Wir kommen,
um den neuen König zu sehen.
Ein Engel erschien uns und sagte
wir sollen zu dem Stall hier gehen.

Hirte 2: Erst konnten wir nicht glauben,
dass wir hier richtig sind.
Doch dann sahen wir hier in der Krippe liegen
dieses wunderschöne Kind.

Hirte 1: Genauso hat ´s uns
der Engel beschrieben.
In einer Krippe, in Windeln gewickelt,
wird der neue König liegen.

…Hirten fallen auf die Knie…

Hirte 2: Wir haben kein Geschenk,
kein Gold, kein Silber und kein Erz.
Alles was wir ihm schenken können,
ist unsere Liebe, unser Herz.

 

Stern (ganz aufgeregt):
Ich konnte es kaum glauben,
das konnte doch nicht sein,
der neue König war geboren –
und das unter meinem Schein.

Stern: Ich strahlte noch viel heller,
überstrahlte Stadt und Land,
damit jeder, der zum Kind wollte
den Weg dorthin auch fand.

Stern: Und tatsächlich kam Besuch,
gekleidet  in feinstes Gewand,
es waren Könige
aus dem fernen Morgenland.

 

…die heiligen drei Könige kommen…
 

Konig 1: Unser Weg war weit,
denn wir kommen von fern.
Wir sind schon lang unterwegs,
folgten immer dem Stern.

König 2: Weise aus dem Morgenland
nennt man uns auch.
Wir bringen Gold, Weihrauch und
Zweige vom Myrrhestrauch.

König 3: Wir werden der Welt verkünden,
dass heut ein Wunder geschehen ist.
Der Welt erschien ihr Retter,
der Heiland, Jesu  Christ.

 

…Könige gehen auf die Knie…

 

Stern:  Jetzt wisst ihr,
was in der Heiligen Nacht geschah.
Gottes Sohn kam auf die Erde,
die Verheißung wurde wahr.

 

 

Hirte 1: Für jeden ist er gekommen,
ob reich, arm, groß oder klein,
seine Arme sind offen für alle,
geht und lauft ruhig hinein.

König 2: Er ist einer von euch,
kein König mit Gold und Palast.
Und wenn ihr müde seid vom Leben,
kommt zu ihm, macht bei ihm Rast.

Stern: Jedem einzelnen ist er erschienen,
denn er hat euch unendlich gern,
glaubt mir, wenn ich´s euch sage,
denn ich bin nämlich der Weihnachtsstern.

Stern: Nehmt was mit von seiner Liebe,
seiner Güte, seinem  Licht.
Geht jetzt heim in euer Leben,
seid fröhlich und fürchtet euch nicht.